Weniger Migranten auf griechischen Inseln
Im Jahr 2021 kam die kleinste Anzahl Migranten seit Beginn der Flüchtlingskrise auf die griechischen Inseln. Total waren es 4109 Personen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Flüchtlinge, die auf den griechischen Inseln ankommt, sinkt.
- Im Jahr 2021 setzten 4109 Menschen über.
- Im Jahr davor waren 9714 und im Jahr 2019 knapp 60'000 gekommen.
Die Zahl der 2021 auf den griechischen Inseln in der Ostägäis angekommenen Flüchtlinge und Migranten ist die kleinste seit Beginn der Flüchtlingskrise in der Ägäis vor etwa neun Jahren.
Wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Donnerstag mitteilte, setzten im Vorjahr 4109 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Inseln über.
Im Jahr davor waren 9714 und im Jahr 2019 knapp 60'000 gekommen. Beim Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 hatten 856'723 Menschen übergesetzt.
Die griechische Küstenwache kontrolliert die Seegrenze zur Türkei seit 2019 sehr streng. Menschenrechtsorganisationen monieren, es gebe illegale Rückführungen (sogenannte Pushbacks) in die Türkei. Athen erklärt immer wieder, seine Sicherheitskräfte beschützten die europäischen Grenzen gemäss dem Internationalen Recht.
Keine offiziellen Zahlen zu Toten
Wegen dieser scharfen Kontrollen in den Meerengen zwischen der Türkei und den griechischen Inseln bevorzugen Schleuser und Migranten zunehmend eine neue Route: Rund 11'000 Menschen soll es in den vergangenen Monaten gelungen sein, Italien auf der Route von der Türkei durch die Ägäis und das Ionische Meer zu erreichen. Es gibt keine offiziellen Angaben, wie viele Menschen dabei ums Leben gekommen sind. Die Zahl dürfte aber gross sein.
Allein im Dezember waren auf dieser Route mindestens 30 Menschen ertrunken, wie die griechische Küstenwache mitteilte. Wegen der langen Fahrt durch das Mittelmeer südlich oder nördlich von Kreta kommt es nach Angaben der griechischen Küstenwache häufig zu Maschinenschäden oder Lecks auf den oft veralteten Booten, die Schleuserbanden den Menschen verkaufen.