Zu hoher Schadstoff-Ausstoss: Pharma-Fabrik geschlossen
Wegen überhöhtem Schadstoff-Ausstoss muss ein französischer Pharmakonzern einer seiner Fabriken schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein französischer Pharmakonzern muss eine seiner Fabriken schliessen.
- Grund dafür sind überschrittene Schadstoff-Grenzwerte.
Der Pharmakonzern Sanofi hat wegen drastisch erhöhter Schadstoff-Emissionen eine seiner Fabriken in Frankreich vorübergehend geschlossen. Die Produktionsstätte in Mourenx nahe der Pyrenäen dürfe erst wieder öffnen, wenn «alle Voraussetzungen bezüglich der Emissionen sowie der Risiken für die Angestellten und die Bevölkerung» erfüllt seien, teilte das französische Umweltministerium am Dienstag mit.
Bei einer Kontrolle vor einigen Monaten sei festgestellt worden, dass die Grenzwerte für sogenannte flüchtige organische Verbindungen auf «inakzeptable» Weise überschritten worden waren. Kurzfristig seien dadurch aber keine Gefahren für die Anwohner entstanden, betonte das Ministerium.
Krebserregende Stoffe
Unter den in zu hoher Menge ausgestossenen Stoffen ist den Angaben zufolge der Bromkohlenwasserstoff Brompropan. Die Verbindung sei potenziell krebserregend, verringere die Fruchtbarkeit und könne Kindern im Mutterleib Schaden zufügen, teilte die Umweltorganisation France Nature Environnement mit. Bei zwei Kontrollen im vergangenen Oktober und im März sei der erlaubte Grenzwert für den Ausstoss der Verbindung um das 90'000-fache beziehungsweise 190'000-fache überschritten worden.
Sanofi hatte französischen Medienberichten zufolge am Montag angekündigt, die Fabrik unverzüglich zu schliessen. Am Dienstag war das Unternehmen zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. In der Fabrik wird laut Medien unter anderem ein Medikament gegen Epilepsie hergestellt.