Zugunglück auf Storebælt Brücke in Dänemark fordert sechs Todesopfer
Ein heftiger Sturm löste das schwerste Zugunglück in Dänemark seit Jahrzehnten aus. Die Bilanz: Sechs Tote und 16 Verletzte. Die Ursache ist noch unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf einer dänischen Brücke ereignete sich heute Mittwoch ein Zugunglück.
- Sechs Menschen starben, 16 weitere Personen wurden verletzt.
- Ein leerer Lastwagen auf einem Güterzug könnte Schuld am Unglück sein.
Der Zug erscheint heute Mittwochmorgen vielen Reisenden als das sicherste Verkehrsmittel auf ihrem Weg in Richtung Kopenhagen. Denn zu diesem Zeitpunkt zieht schon seit Stunden ein heftiger Sturm über Dänemark hinweg. Der Fährverkehr ist eingeschränkt, die beiden grossen Brücken des Landes sind für den Autoverkehr gesperrt.
Der Zugverkehr an der Brücke über den Grossen Belt (Storebælt) läuft indes normal. Dann passiert etwas, das sechs Reisenden den Tod bringt: Der Zug macht kurz hinter Nyborg eine Vollbremsung, Gepäck fliegt durch die Waggons, Fahrgäste werden zu Boden geworfen.
Etwas hat den Zug getroffen. Zunächst ist unklar, was es war. Der Zug fährt sogar noch ein Stück weiter, bis er im westlichen Bereich der Brücke zum Stehen kommt – mit 131 Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern an Bord.
Ist leerer Lastwagen Ursache fürs Unglück?
Die Havariekommission vermutet später, dass die Ladung eines entgegenkommenden Güterzuges das Unglück ausgelöst haben könnte. Der Zug der Bahn-Tochter DB Cargo transportierte Leergut der Brauerei Carlsberg. Die Waggons waren mit Bierkisten beladen und hatten teilweise Planen anstelle von festen Wänden.
Bilder vom beschädigten Güterzug.
«Auf einem der Güterwaggons befand sich ein leerer Lastwagenanhänger, der herunterfiel», sagt Bo Haaning von der Havariekommission dem Dänischen Rundfunk. «Entweder hat er den Zug getroffen, oder der Zug ist hineingefahren.» Er könne nicht sagen, ob der Anhänger den Unfall selbst verursacht hat oder ob der Zug auch von anderen Gegenständen getroffen wurde.
Sicher ist nur eine tragische Bilanz: Sechs Tote, 16 Menschen verletzt. Ob Ausländer unter den Opfern sind, kann eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur heute Mittwoch noch nicht sagen. Auch über Alter und Geschlecht der Opfer wird zunächst nichts bekannt. Die Polizei bittet alle Reisenden des Zuges, sich zu melden.