Zulassung für AstraZeneca-Impfstoff in Grossbritannien beantragt
Die Universität Oxford und der Pharmakonzern AstraZeneca haben in Grossbritannien die Zulassung für den von ihnen entwickelten Corona-Impfstoff beantragt.
Das Wichtigste in Kürze
- Pfizer und Biontech beginnen mit Auslieferung ihres Vakzins für EU-Länder.
Gesundheitsminister Matt Hancock sagte am Mittwoch, er sei «hocherfreut», dass die Daten des «hier im Vereinigten Königreich entwickelten Impfstoffs» der Gesundheitsbehörde MHRA «vollständig» vorgelegt worden seien. Von Belgien aus begann unterdessen die Auslieferung des konkurrierenden Corona-Impfstoffs von Pfizer und Biontech für die ersten EU-Länder.
Grossbritannien war Vorreiter bei der Impfung gegen das Coronavirus. Als erstes westeuropäisches Land hatte London Anfang Dezember eine Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erteilt. Inzwischen wurde dieser Impfstoff in Grossbritannien bereits 500.000 Mal verimpft. Allerdings setzt die britische Regierung vor allem auf das von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelt Vakzin. Von diesem Impfstoff wurden bereits 100 Millionen Dosen bestellt. Die Produktion ist laut Hancock schon angelaufen.
Drei Tiefkühllaster verliessen am Mittwochmorgen das Pfizer-Werk im belgischen Puurs, wie eine AFP-Reporterin vor Ort feststellte. Die Transporter wurden von einem grossen Polizeiaufgebot begleitet. Die EU-Kommission hatte das Biontech-Pfizer-Vakzin am Montag zugelassen. Nur wenige Stunden zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) dafür ihr erforderliches grünes Licht gegeben. Die Impfungen sollen in den meisten EU-Ländern, darunter auch Deutschland, am kommenden Sonntag beginnen.
Auf Nachfrage von AFP machte Pfizer keine Angaben zum Bestimmungsort der ersten ausgelieferten Charge. Deutschland rechnet nach offiziellen Angaben erst am Samstag mit der Lieferung von mehr als 150.000 Dosen. Bis Jahresende sollen dann knapp 1,2 Millionen weitere Impfdosen folgen.
Die USA sicherten sich unterdessen weitere 100 Millionen Biontech-Pfizer-Impfdosen. Mindestens 70 Millionen Dosen sollten bis zum 30. Juni geliefert werden, teilte das Mainzer Unternehmen mit. Insgesamt ist zwischen den USA und Biontech inzwischen die Lieferung von 200 Millionen Impfdosen vereinbart. Für die zusätzlichen 100 Millionen Dosen sei ein Preis von 1,95 Milliarden Dollar (rund 1,6 Milliarden Euro) vereinbart worden, erklärten Biontech und Pfizer.
Noch vor den EU-Staaten begann die Schweiz mit ihrer Impfkampagne gegen Covid-19. Als erste Schweizerin wurde am Mittwochmorgen eine 90-jährige Pflegeheimbewohnerin im Kanton Luzern mit dem Biontech-Pfizer-Wirkstoff geimpft.
Serbiens Präsident Aleksandar Vucic kündigte den Beginn der Corona-Impfungen für Donnerstag an. In Belgrad wurde mitgeteilt, dass zunächst 5000 Dosen des Vakzins von Biontech-Pfizer verimpft werden können.
In Tschechien wurde der Ausnahmezustand verlängert. Innerhalb eines Tages wurden dort zuletzt mehr als 10.000 Covid-Infektionen registriert, seit März sind es bereits fast 650.000. Restaurants und Bars sollen nach Ankündigung von Regierungschef Andrej Babis über Weihnachten geschlossen bleiben.
In Mexiko sollen die Corona-Impfungen am Donnerstag beginnen. Dort rechnen die Behörden zunächst mit der Auslieferung von 7,5 Millionen Dosen des Vakzins von Biontech-Pfizer, wollen aber mittelfristig 34,4 Millionen Dosen verimpfen. Weltweit ist die Zahl der Corona-Toten inzwischen auf mehr als 1,7 Millionen gestiegen, wie eine AFP-Berechnung auf der Grundlage amtlicher Mitteilungen ergibt.