Abhängig von russischem Gas: Athen will Erdgassuche forcieren
Die griechische Regierung will in den kommenden zwölf Monaten im Westen des Landes und südwestlich von Kreta fünf Gasfelder unter dem Meeresboden erforschen.
Das Wichtigste in Kürze
- Griechenland will seine Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren.
- Dafür sollen neue Gasfelder im Meer erschlossen werden.
- Das Land deckt bis anhin rund 40 Prozent seines Bedarfs aus Russland.
Ein weiteres mögliches Gasfeld liegt auf dem Festland. Es gehe darum, die Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren, sagte Premier Kyriakos Mitsotakis am Dienstag in Athen.
Das Land deckt rund 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland, die Menschen leiden bereits unter den Teuerungen, die der russische Krieg in der Ukraine verursacht hat.
Griechenland sieht Geschäftsmöglichkeit
«Wenn wir die Ausbeutung unserer Energieressourcen vorantreiben und mit etwas Glück nutzbare Gasfelder entdecken, können wir uns im Energiebereich unabhängiger machen und absichern», sagte Mitsotakis. Griechenland strebe an, sowohl Gasproduzent als auch Drehscheibe für die Lagerung und den Transport von Gas für Europa zu werden.$
Die betreffenden Regionen südwestlich von Kreta und westlich der Halbinsel Peloponnes sowie im Ionischen Meer sind bekannt. Die Energiekonzerne Total (Frankreich) und Exxon (USA) hatten von der griechischen Vorgängerregierung bereits 2019 den Auftrag zur Erforschung erhalten. Auch der griechische Konzern Hellenic Petroleum hält Forschungslizenzen.
Allerdings legten Umweltorganisationen schon vor Jahren Einspruch ein. Es handelt sich bei den Gebieten um beliebte Tourismusregionen Griechenlands, die darüber hinaus als wichtige Biotope für Schildkröten, Delfine und Robben gelten.