Coronavirus: So gefährlich ist Lambda laut Forschern wirklich
In Südamerika treibt die Lambda-Variante des Coronavirus ihr Unwesen. Wie gefährlich ist sie wirklich?

Das Wichtigste in Kürze
- Japanische Forscher haben die Lambda-Variante untersucht und warnen vor erhöhtem Risiko.
- Die Variante soll ansteckender sein und eine erhöhte Resistenz gegen Antikörper aufweisen.
- Die WHO wird aufgefordert, die Mutation als «Variant of concern» einzustufen.
In Europa dominiert die Delta-Variante des Coronavirus. In Südamerika hingegen treibt eine andere Mutation ihr Unwesen: Lambda – auch bekannt als Anden-Variante C.37. Nach ersten Untersuchungen in Japan warnen Forscher vor der neuen Mutation.

Die Variante könnte demnach nicht nur ansteckender, sondern auch resistenter gegen Antikörper sein. Oder in anderen Worten: Die gängigen Corona-Impfstoffe könnten schlechter vor einer Infektion mit Lambda schützen.
Die japanische Studie konzentrierte sich dabei vor allem auf das Spike-Protein. Mit ihm dockt das Coronavirus an unsere Zellen, um sie dann zu knacken und zu infizieren. Dort haben die Wissenschaftler entsprechende Mutationen entdeckt. Die Forschungsergebnisse müssen noch von unabhängigen Experten bestätigt werden.
WHO gibt sich zurückhaltend
Lambda wird von der WHO bisher nur als sogenannte «Variant of Interest» eingestuft. Also als Variante, die beobachtet werden sollte, weil man davon ausgeht, dass die Mutation leichter übertragbar und infektiöser ist. Und sie müssen entweder für Ausbrüche verantwortlich sein oder in mehreren Ländern vorkommen. Aktuell sind sieben Varianten auf dieser Liste.
Als «Variants of concern» gelten hingegen Varianten, von denen man sicher weiss, dass sie gefährlicher oder ansteckender beziehungsweise resistenter gegen Antikörper sind. Dazu gehören derzeit Alpha, Beta, Gamma und Delta. Die japanischen Forscher fordern nach ihren Untersuchungen, dass Lambda von der WHO neu bewertet wird und auf die Liste der «Variants of concern» hochgehoben wird.

Die WHO gibt sich jedoch zurückhaltend. Am Mittwoch liess man verlauten, dass die Lambda-Variante sich nicht besonders stark ausbreite. «Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde», sagte Covid-Expertin Maria van Kerkhove gegenüber der Nachrichtenagentur DPA.
Nach Angaben aus Peru werde die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante des Coronavirus verdrängt. Insgesamt wurde die Variante bisher in 40 Ländern registriert. Van Kerkhove räumte ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien.