E-Zigaretten: Nach Todesfällen erste Spur

Mehrere US-Fälle von mysteriösen Lungenerkrankungen im Zusammenhang mit E-Zigaretten gaben den Ermittlern Rätsel auf. Jetzt könnte es einen Durchbruch geben.

In den vergangenen Wochen starben zwei Personen im Zusammenhang mit dem Rauchen von E-Zigaretten. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten Wochen gab es mehrere Fälle von mysteriösen Lungenerkrankungen.
  • Die Beschwerden standen im Zusammenhang mit dem Rauchen von E-Zigaretten.
  • Nun wurde ein Stoff entdeckt, der für die Probleme verantwortlich sein könnte.

Nach zwei Todesfällen und mehr als 200 Lungenerkrankungen im möglichen Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten in den USA gibt es anscheinend eine heisse Spur.

Untersuchungen der gerauchten Produkte hätten einen Stoff in den Fokus gerückt, der möglicherweise für die Beschwerden verantwortlich sei. Das berichtete die «Washington Post» am Donnerstag.

Die Zeitung berief sich dabei auf interne Kommunikation der Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) mit Behörden aus den betroffenen Bundesstaaten.

Zusammenhang mit verdampften Ölen

Bei dem Stoff, der bei verschiedenen Marken in mehreren der sogenannten Liquids - Flüssigkeiten, die verdampft werden – vorkommt, handelt es sich demnach um ein Öl, das aus dem Vitamin E gewonnen wird.

Es wurde ein Stoff entdeckt, der mit den Lungenerkrankungen in Verbindung stehen könnte. (Symbolbild) - Pixabay

Die Ermittler hätten das Vitamin-E-Azetat in Proben von Cannabisprodukten gefunden, die die Erkrankten zuvor geraucht hatten. In einigen US-Bundesstaaten ist der Verkauf von entsprechenden THC-Produkten erlaubt.

Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor. Wie die «Washington Post» berichtete, kann der Stoff wegen seiner molekularen Struktur beim Einatmen gefährlich werden.

Untersuchungen gehen weiter

In einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kommentierte die FDA den Bericht nicht direkt.

Sie erklärte, dass mehr Informationen benötigt würden, um die Verbindung zwischen speziellen Produkten oder Substanzen und den gemeldeten Krankheitsfällen besser zu verstehen.

«Es gibt keine Substanz, einschliesslich Vitamin-E-Azetat, die in allen Proben identifiziert wurde», hiess es. Die Zusammensetzung der Stoffe in den Proben, von denen die FDA nun schon mehr als 100 erhalten habe, seien nur ein Stück des Puzzles. Die Untersuchungen gingen weiter.

E-Zigaretten verantwortlich für zwei Tote?

In den USA hatten sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Wochen gehäuft. Mehr als 200 Erkrankungen und zwei Todesfälle waren in einer Reihe von Bundesstaaten aufgetreten.

Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert.