Exo-Planet um Proxima Centauri hat Ähnlichkeiten zur Erde
Proxima Centauri wird von einem Planeten begleitet, welcher ähnliche Bedingungen wie auf der Erde aufweist. Laut Forschern könnte es sogar Wasser geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der uns nächstgelegene Stern wird von einem erdähnlichen Planeten begleitet.
- Forscher entdeckten, dass dort gute Bedingungen für Wasser in flüssiger Form herrschen.
Der nächstgelegene Stern im Sonnensystem, Proxima Centauri, wird von einem erdähnlichen Planeten begleitet. Nun entdeckten Forscher dort sogar geeignete Bedingungen für Wasser in flüssiger Form, wie die Universität Genf (UNIGE) am Donnerstag mitteilte. Der Planet mit dem Namen Proxima b hat etwas mehr Masse als die Erde und umkreist seinen Stern in einer bewohnbaren Zone.
Das ergab eine Studie mit Genfer Beteiligung, die im Fachmagazin «Astronomy & Astrophysics» veröffentlicht wurde. Die Beobachtungen wurden mit dem Spektrografen «Espresso» am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile durchgeführt.
Oberflächentemperatur dürfte flüssiges Wasser ermöglichen
Die Studie beinhaltet die Analyse der sogenannten Radialgeschwindigkeiten. Damit lassen sich die Umlaufbahnen von Sternen sowie die Eigenschaften von deren Trabanten bestimmen. Demnach dürfte die Temperatur auf der Oberfläche von Proxima b es ermöglichen, dass Wasser in flüssiger Form vorliegt – und damit wäre Leben auf dem Planeten möglich. Ob es auf diesem aber überhaupt Wasser gibt, ist noch unklar.
Hinzu kommt, dass der Stern Proxima Centauri seine Planeten mit Röntgenstrahlen regelrecht bombardiert. Die Frage sei daher, ob der erdähnliche Planet eine schützende Atmosphäre aufweise, sagte Christophe Lovis, Leiter der Datenverarbeitung bei Espresso in der UNIGE-Mitteilung. Antworten sollen bald neue Instrumente liefern, die speziell für den Nachweis des von Proxima b emittierten Lichts gebaut werden.
Proxima b bereits vor vier Jahren entdeckt
Die Entdeckung des Planeten «Proxima b» gelang Wissenschaftlern bereits vor vier Jahren, damals noch mit einem älteren Spektrografen namens «Harps». «Wir waren bereits sehr zufrieden mit der Leistung von Harps, mit dem in den letzten 17 Jahren Hunderte von Exo-Planeten entdeckt werden konnten», liess sich der Astronome Francesco Pepe, Professor an der UNIGE und Leiter von Espresso, in der Mitteilung zitieren. Dank Espresso gelang es den Wissenschaftlern nun, die Messgenauigkeiten zu verdreifachen.
So fand das Genfer Team in den aktuellen Messdaten auch Hinweise auf ein weiteres Signal. Dieses könnte von einem noch unbekannten Planeten stammen. «Wenn dieses Signal planetarischen Ursprungs ist, wäre das der kleinste Planet, der jemals mit der Radialgeschwindigkeitsmethode gefunden werden konnte», sagte Francesco Pepe in der Mitteilung.