James Webb enthüllt Milchstrassen-Zwilling im jungen Kosmos
Das James-Webb-Teleskop entdeckte eine Spiralgalaxie wie die Milchstrasse – bereits eine Milliarde Jahre nach dem Urknall. Die Funde stellen Theorien infrage.

Das James-Webb-Teleskop spürte die Spiralgalaxie «Zhulong» auf, die unserer Milchstrasse verblüffend ähnelt. Sie existierte bereits eine Milliarde Jahre nach dem Urknall, wie die «Welt» berichtet.
Bislang galt die Entstehung solcher Galaxien als Jahrmilliarden-Prozess. Die Entdeckung stellt etablierte Modelle der Galaxienentwicklung infrage, schreibt «Astronomy & Astrophysics».
Strukturen wie bei der Milchstrasse
«Zhulong» hat einen Durchmesser von 60'000 Lichtjahren und enthält über 100 Milliarden Sterne. Zentrale Verdickung und Spiralarme gleichen unserer Galaxie, so die «Stuttgarter Zeitung».
Die Scheibenstruktur deutet auf eine unerwartet schnelle Entwicklung hin. Forscher rätseln, wie solche Systeme ohne langsame Verschmelzungen entstehen konnten.

Bisher nahmen Astronomen an, dass Zwerggalaxien erst durch Kollisionen zu Spiralen heranwachsen. «Zhulong» widerspricht dieser Theorie.
Das Panoramic Survey-Programm des Webb-Teleskops entdeckte die Galaxie durch Zufall. Parallelbeobachtungen offenbaren seltene Objekte, die frühere Modelle widerlegen, erklärt die «Welt».
James Webb: Revolution durch Teleskop-Technologie
Webbs Infrarotsensoren durchdringen kosmischen Staub und enthüllen ferne Galaxien detailliert. Ältere Teleskope wie Hubble erfassten solche Strukturen nicht, wie «Scinexx» schreibt.
Bereits 2023 zeigte James Webb, dass Scheibengalaxien früher dominierten als gedacht. Die neuen Daten erfordern eine Überarbeitung der Kosmologie.
Nächste Schritte der Forschung
Das Team um Mengyuan Xiao will «Zhulong» mit dem ALMA-Radioteleskop in Chile weiter untersuchen. Ziel ist die Entschlüsselung ihrer Entstehungsgeschichte.
Parallel sucht das Webb-Teleskop nach weiteren Ausreissergalaxien. Jeder Fund könnte die Grenzen des kosmologischen Standardmodells verschieben.