Das James-Webb-Teleskop hat die bisher am weitesten entfernte Galaxie namens JADES-GS-z14-0 entdeckt, die schon 290 Millionen Jahre nach dem Urknall existierte.
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Die am weitesten entfernte, jemals gemessene Galaxie JADES-GS-z14-0. - NASA/Webb

Das Wichtigste in Kürze

  • Das James-Webb-Weltraumteleskop hat die bisher am weitesten entfernte Galaxie beobachtet.
  • Die Galaxie wurde JADES-GS-z14-0 getauft und soll 13,5 Milliarden Jahre alt sein.
  • Zum Vergleich: Der Urknall hat vor 13,8 Milliarden Jahren stattgefunden.
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Das James-Webb-Weltraumteleskop hat die am weitesten entfernte jemals gemessene Galaxie entdeckt. Die Galaxie, die auf den Namen JADES-GS-z14-0 getauft wurde, soll bereits 290 Millionen Jahre nach dem Urknall existiert haben. Sie weise besondere Merkmale auf, die für das Verständnis des frühen Universums wichtig seien, erklärte die US-Weltraumbehörde Nasa am Donnerstag.

Wie die beiden an der Entdeckung beteiligten Forscher Stefano Carniani und Kevin Hainline erklärten, handele es sich bei JADES-GS-z14-0 nicht um die Art von Galaxien, die theoretische Modelle und Computersimulationen für das frühe Universum vorhergesagt hatten. Darum seien sie «begeistert von der aussergewöhnlichen Vielfalt der Galaxien, die in der kosmischen Morgendämmerung existierten».

Messungen mit Licht und Infrarot-Licht

In der Astronomie bedeutet ein Blick in die Ferne gleichzeitig auch eine Reise in die Vergangenheit. Das Licht der Sonne braucht zum Beispiel acht Minuten, um zur Erde zu gelangen – somit sehen Menschen sie im Zustand von vor acht Minuten.

Bei einem sehr weiten Blick können also Objekte wahrgenommen werden, wie sie vor Milliarden Jahren aussahen. Das James-Webb-Teleskop erkennt dabei auch das für das menschliche Auge nicht sichtbare Infrarot-Licht.

Das Licht der nun neu entdeckten Galaxie hat mehr als 13,5 Milliarden Jahre gebraucht, um zur Erde zu gelangen – der Urknall fand vor 13,8 Milliarden Jahren statt. Laut Nasa ist die Galaxie «aussergewöhnlich hell für ihre Entfernung». Schätzungen zufolge ist ihre Masse mehrere Hundert Millionen Mal so gross wie die der Sonne.

Neue Antworten, neue Fragen

Die Entdeckung wirft den Forschern zufolge die Frage auf, «wie die Natur in weniger als 300 Millionen Jahren eine so helle, massive und grosse Galaxie erschaffen konnte».

Das auch mit deutscher Beteiligung gebaute Hightech-Observatorium war im Dezember 2021 nach jahrzehntelangen Vorbereitungen ins All gebracht worden. Nun befindet es sich mehr als anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Es erforscht die Frühzeit des Kosmos.

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