Masern: Der Virus erhöht die Anfälligkeit auf andere Krankheiten
Wer einmal an den Masern erkrankte, ist lebenslang davor geschützt. Wie neue US-Studien zeigen, erhöht das Virus aber die Anfälligkeit für andere Krankheiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Masern-Virus erkrankte Menschen sind danach lebenslang vor dem Virus geschützt.
- Trotzdem erhöht er die Anfälligkeit für andere Krankheiten.
Das Thema Masern ist ein Dauerbrenner in der Debatte zwischen Impfbefürwortern und Impfgegnern. Der Grund: Die Infektionskrankheit wird in unseren Breitengraden als nicht so gefährlich angesehen.
Jedoch sind die Masern aus globaler Perspektive eine häufige Todesursache: Pro Jahr sterben mehr als 100'000 Personen daran. Betroffen sind mehrheitlich Kinder im Alter von unter fünf Jahren.
In den Fachzeitschriften «Science» und «Science Immunology» wurden nun zwei neue Studien veröffentlicht. Sie zeigen auf, welcher Mechanismus zu dieser Schwächung führt.
Die Forschenden von der Harvard School of Public Health in Boston (USA) fanden heraus: Masernviren löschen einen Teil des Immungedächtnisses. Dadurch werden Betroffene auch über die Maserninfektion hinaus empfänglicher für Infektionen mit anderen Erregern. Nur für die Infektionskrankheit selbst werden die Erkrankten nie wieder anfällig. Der Körper bildet gegen diese eine robuste Abwehr aus.