Nano-Russpartikel in Organen von Embryos entdeckt

Forscher haben Nano-Russpartikel in Organen von Embryonen entdeckt. Das sei sehr «besorgniserregend» und habe noch unbekannte Auswirkungen.

Der Ultraschall eines Embryos. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russpartikel in der Luft sind schädlich für den menschlichen Körper.
  • Forscher haben solche Partikel jetzt sogar in Organen von Embryos entdeckt.
  • Das könne gesundheitliche Folgen mit sich bringen, schreiben die Wissenschaftler.

Schon lange ist bekannt, dass Luftverschmutzung Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat. 2018 wurden erstmals Nano-Russpartikel in der Plazenta von schwangeren Frauen gefunden. Jetzt ist bekannt: Sogar die Embryos sind von der Belastung betroffen.

Forscher der belgischen Hasselt University und der schottischen University Aberdeen entdeckten Russpartikel in Organen von Ungeborenen. Über die Blutbahnen der Mutter gelangten diese in die Plazenta und von da bis in den Fötus.

Die Luftverschmutzung ist auch in Europa so stark, dass sie für die Menschen schädliche Auswirkungen haben kann. Hier Hausdächer in Fribourg. - keystone

«Erstmals haben wir gezeigt, dass Kohlenstoff-Nanopartikel nicht nur in die Plazenta gelangen, sondern dann auch in die Organe des Embryos.» Das schreibt der Wissenschaftler Paul Fowler in der Fachzeitschrift «The Lancet Planetary Health». Sogar in den sich entwickelnden Gehirnen der Ungeborenen wurden Nanopartikel entdeckt.

Mehr Fehl- und Frühgeburten bei hoher Luftverschmutzung

Schon seit einigen Jahren wird eine starke Luftverschmutzung mit einer erhöhten Rate an Fehl- und Frühgeburten in Verbindung gesetzt. Es konnte aber vorher nie nachgewiesen werden, wie die Schädigungen verursacht werden.

Frühgeburten nehmen zu, bei starker Luftverschmutzung. Eine Frau hält die kleinen Füsschen eines zu früh geborenen Babys. - keystone

Die genauen Auswirkungen auf die Gesundheit der Babys kennen die Forscher noch nicht. «Wir wissen nicht, was passiert, wenn sich die Partikel im Körper festsetzen und ihre Chemikalien auslaugen.» Das meint Jonathan Grigg von der Queen Mary University in London.

Klar ist: Nicht nur in Industriestädten sind Menschen von der Luftverschmutzung betroffen. Denn, die Studie wurde mit nichtrauchenden Frauen durchgeführt, die an Orten mit geringer Luftverschmutzung leben. Es seien jetzt aber noch weitere Forschungen nötig, um das genaue Ausmass der neuen Studie zu erfassen.