Ozonloch über Antarktis dieses Jahr besonders gross
Jährlich entsteht über der Antarktis ein Ozonloch. Doch Beobachtungen zufolge ist es dieses Mal grösser als sonst.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Ozonloch über der Antarktika hat bereits jetzt schon eine ungewöhnliche Grösse.
- Das Montreal-Protokoll regelte 1987 das Ausstoss-Verbot von Ozon-abbauenden Substanzen.
- Die Ozonschicht schützt unsere Erde von der ultravioletten Strahlung der Sonne.
Das über der Antarktika auftretende Ozonloch ist in diesem Jahr ungewöhnlich gross. Es sei bereits grösser als der gesamte dort liegende Kontinent. Die Beobachtung teilte der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst der Europäischen Union am Donnerstag mit. Ob die Erholung der Ozonschicht nun verlangsamt wird, war aber zunächst unklar.
Die Ozonschicht in der Atmosphäre schützt die Erde vor gefährlicher Sonnenstrahlung. Das Ozonloch ist ein jährlich auftretendes Phänomen. Es erreicht über der Antarktika zwischen Mitte September und Mitte Oktober seine maximale Ausdehnung, schliesst sich bis Dezember aber wieder.
Besorgniserregend sei der Befund noch nicht, sagte Vincent-Henri Peuch, der den Atmosphärenüberwachungsdienst leitet, der Deutschen Presse-Agentur. Das diesjährige Ozonloch ähnle aber stark dem des vergangenen Jahres. Es war eines der tiefsten und langanhaltendsten seit Beginn der Aufzeichnungen 1979 gewesen sei. Auch das diesjährige Loch ist bereits unter den grössten 25 Prozent.
Ozonloch unter Beobachtung
Seit dem Verbot der Ozon-abbauenden Stoffe im Montreal-Protokoll von 1987 erholt sich die geschädigte Ozonschicht über der Antarktis langsam wieder. Laut Berechnungen könnte es bis in die 2060er oder 2070er Jahre dauern wird, bis die schädlichen Substanzen vollständig abgebaut sind. An diesem Donnerstag, dem Jahrestag des Abschlusses des Montreal-Protokolls, wird der internationale Tag für die Erhaltung der Ozonschicht begangen.
Trotz der erwarteten Erholung der Ozonschicht sei es sehr wichtig, die Entwicklung genau zu beobachten, erläuterte Peuch. Damit sollen beispielsweise Verstösse gegen das Montreal-Protokoll festgestellt werden. Auch mögliche Auswirkungen des Klimawandels sollen dabei beobachtet werden. Für die Beobachtung des Ozonlochs werden Computermodelle in Kombination mit Satellitenaufnahmen verwendet.