FC St.Gallen trennt sich von letztem eSportler
Der FC St.Gallen trennt sich von seinem letzten verbleibenden eSportler. Doch der Traditionsverein will das Thema noch nicht ganz aufgeben.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC St.Gallen fährt sein eSports-Engagement runter.
- Grund dafür ist die «Sponsoren-Situation» und «andere Prioritäten».
Der FC St.Gallen nahm als erster Fussballklub der Schweiz den Schritt und engagierte sich im eSports. Dies geschah bereits im Dezember 2016. Seither sind mehrere Super- und Challenge League-Klubs dem Beispiel gefolgt.
Doch das Engagement des FCSG scheint nach etwas über drei Jahren ein jähes Ende zu finden. Der letzte eSportler, der laut der offiziellen Website noch für den FCSG spielt, sorgte am Wochenende für Gemunkel. Sandro «Neysk11L» Poschinger trat bei der Fifa-Schweizermeisterschafts-Quali in Genf nicht im Trikot des Vereins auf.
Als Mannschaft wählte er zudem den FC Luzern – und nicht wie üblich den eigenen Verein. Nur ein Zufall? Nein. Wie Mediensprecher Daniel Last zu Nau sagt, ist Poschinger seit rund sechs Monaten nicht mehr unter Vertrag.
«Zurzeit haben wir eSports runtergefahren.» Laut Last hat dies zwei Gründe. Einerseits sei die Sponsoren-Situation schwierig, «obwohl sich eSports auf einem aufsteigenden Ast befindet». Zudem hat der Club «aktuell andere Prioritäten».
FC St.Gallen «beobachtet die Situation weiter»
Mit Poschinger geht nun der letzte verbleibende Gamer des FC St.Gallen. Wird der erste Fussballklub mit eSports-Abteilung also auch der Erste sein, der aufgibt? Das wohl nicht.
«Wir beobachten die Situation weiter – vor allem im Hinblick auf eine mögliche eSports-Liga der SFL. Dann könnte es für uns wieder zum Thema werden.»
Neben mehreren Erfolgen des Teams, hat der FC St.Gallen jedoch auch einen Skandal hinter sich. Der eSportler Bruno «Brunisco» Bardelas wurde im vergangenen Mai gefeuert. Bardelas hatte seinen Fifa-Account einem Kollegen gegeben, der in einem Turnier absichtlich gegen einen anderen Fifa-Profi verlor.
Dies verstiess gegen die Account-Sharing- sowie Fairness-Regeln und veranlasste den Verein zu der Kündigung. Der Traditionsverein hat jedoch trotz des ersten, durchzogenen Anlaufs ein Ziel: «Das Thema Digitalisierung ist extrem wichtig», so Last.