Nach Spyro-Comeback: Welche 3D-Plattformer für die PSX könnten folgen?
Die ersten drei «Spyro»-Games sollen in einem hübschen, zeitgemässen Grafikgewand erscheinen. Welche 3D-Plattformer könnten bald vom gleichen Trend ummantelt werden?
Das Wichtigste in Kürze
- Mit Spyro darf ein Original-Playstation-Maskottchen ein Comeback feiern.
- Nau blickt auf vier andere beliebte 3D-Palttformer zurück, die in der PSX-Ära aufkamen.
- Das Potenzial dieser vergessenen Titelfiguren wird dabei analysiert.
Ein Trend in den letzten Jahren scheint sich abzuzeichnen.
3D-Plattformer dominierten vor allem die Konsolen der sechsten Generation (N64,
PS2 und Xbox). Mit «Yooka-Laylee» haben die Entwickler von Playtonic Games
das Gefühl und den Zeitgeist von damals zurückgebracht, seitdem peitscht die
Retrowelle über die Videospielszene und spült eine Neuauflage nach der anderen
an Land.
Die Original-Playstation-Maskottchen werden deshalb der Reihe nach richtig
verwöhnt. Herausgeber Activision hat letztes Jahr die ersten «Crash
Bandicoot»-Games wiederbelebt. Nun darf auch der lila Drache «Spyro» sein
Comeback feiern.
Während diese beiden Kindheitshelden auf der Sony-Konsole zum ersten Mal durch
die Landschaft hüpfen und fliegen durften, haben auch andere weniger bekannte
Figuren auf der PSX (PlayStation 1) die Bühne betreten.
Manche gingen vergessen, andere blieben vage im Gedächtnis hängen, wiederum
andere haben schon zeitgemässe Konsolenluft geschnuppert. Nau blickt zurück auf
vier beliebte 3D-Plattformer, die in der PSX-Ära aufkamen, und analysiert das
Potenzial der vergessenen Titelfiguren.
Klonoa:
Door to Phantomile – Juni 1998
Unter der Auswahl dürfte Klonoa noch der bekannteste Protagonist sein. Ein
Mischwesen, das einer Katze ähnelt, aber auch Züge eines Kaninchens und
Waschbären aufweist. Hinter Klonoa stecken die Entwickler von Namco (deshalb
auch der Pac-Man-Hut).
Potenzial
«Klonoa: Door to Phantomile» hat auf der PSX als 2.5-Plattformer alles
rausgeholt, was die kantige Polygon-Grafik hergab. Klonoa konnte dabei auf ein
weites Arsenal an Fähigkeiten zurückgreifen und nicht nur auf Köpfe treten.
Ausserdem durfte Klonoa auch die Perspektiven wechseln und zwei parallele
Ebenen bedienen, um voranzukommen. Die strategischen Möglichkeiten, die
sich somit boten, sorgten für frischen Wind abseits vom klassischen
Links-Nach-Rechts-Prinzip.
Der Titel bekam zuletzt (2009) ein würdiges Remake für die Wii, das bis heute
nicht angestaubt ist. Seitdem hört man aber leider nichts mehr vom
Namco-Maskottchen.
Nau-Wunsch:
Fortsetzung
Jersey
Devil – Dezember 1997
Das Spiel «Jersey Devil» ist benannt nach der Legende um das gleichnamige
Mischwesen aus New Jersey. Als Spielfigur agiert eine hasenähnliche Gestalt
hinter einem lila Superheldenanzug. Das erste Spiel war zugleich das letzte.
Aus guten Gründen.
Potenzial
«Jersey Devil» geht bei einigen Gamern als «hidden gem»
(unterschätztes, weniger bekanntes Spiel) durch. Doch leider haben die
Entwickler Behaviour Interactive viel Potenzial verschenkt. Das Spiel
fällt schon beim Rudimentärsten: Bei der Steuerung – denn ein Treffer gleicht
einer Lotterie, während die Gegner Meisterschützen sind.
Schade, denn die verrückte Welt rund um den geflügelten Helden entzückt mit gotischen
Cartoonzügen. Das einzige Highlight: Der Orchestersoundtrack.
Nau-Wunsch: Soundtrack-CD
Ape Escape – Juli 1999
«Ape Escape» muss sich oft hinter den prominenteren Titeln Spyro
und Crash Bandicoot verstecken. Zu unrecht; denn es ist einer der wenigen PSX-Plattformer,
der Innovation grossschreibt.
Potenzial
«Ape Escape» ist ein nahezu perfektes Gesamtpaket und überzeugt mit abgedrehten
Ideen, liebevollen Animationen und makelloser Steuerung. Aber vor allem sei das
innovative Erlebnis anzustreichen. So jagt die Titelfigur Affen hinterher und dezimiert
im nächsten Moment Roboter mit einer Steinschleuder.
Nachfolger und Ableger sowie Remakes hielten jährlich den
Titel am Leben.
Nau-Wunsch: Fortsetzung
Croc: Legend of the Gobbos – Oktober 1997
Der gleichnamige Titelheld Croc geniesst eine ehrenwerte Entstehungsgeschichte – als Prototyp zu Mario 64. Nicht
Mario sollte der Protagonist sein, sondern ursprünglich Yoshi. Die
Entwickler Argonaut planten somit den ersten, revolutionären
3D-Plattformer zu entwickeln. Nintendo traute sich aber nicht, seine geliebten
Figuren, an Drittentwickler zu übergeben. Der Deal platzte und Yoshi wurde zu
Croc umgestaltet.
Potenzial
«Croc: Legend of the Gobbos» bedient beim Gameplay nur den Standard, aber überzeugte
grafisch mit stechenden Farben und flüssige Animationen beleben den
Einzahn-Alligator.
Trotzdem gehört Argonauts Maskottchen zur Elite der 3D-Plattformer auf der PSX.
Das Spiel verkaufte sich über 3 Millionen Mal. Neben einer Fortsetzung (1999) bekam
der Alligator keine Aufmerksamkeit mehr.
Nau-Wunsch: Remake/Remastered