Abschied nach HB-Dachsturz: «Ein Teil von uns ist mit ihr gegangen»
In der Nacht auf Sonntag ist eine 17-Jährige vom Dach des Zürich HB gestürzt und tödlich verunfallt. Jetzt nehmen Freunde und Familie in Todesanzeigen Abschied.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 30. September stürzte eine 17-Jährige vom Dach der Zürcher Hauptbahnhofs und starb.
- In Todesanzeigen haben heute Familie sowie die Schule der Gymnasiastin Abschied genommen.
Mit Zeilen aus dem Song «Merci» der deutschen Band Irie Révoltés, nimmt die Familie der 17-Jährigen in einer Todesanzeige Abschied. In der Nacht auf Sonntag verunglückte das Mädchen tödlich: Sie stürzte vom Dach der Hauptbahnhofs Zürich.
«Aus dem grössten Glück» sei die Gymnasiastin in den Tod gestürzt. «Ein Teil von uns ist mit ihr gegangen. Sie fehlt uns unendlich», schreiben die Angehörigen. In einer zweiten Todesanzeige nehmen auch ihre Klassenkameraden sowie alle Mitarbeitenden der Kantonsschule von ihr Abschied.
Die Zürcherin seit vor fünf Jahren an deren Schule eingetreten und hätte nächsten Sommer die Maturitätsprüfungen abgelegt, heisst es. «Ihre aufgeschlossene Art und ihre Kreativität werden wir in dankbarer Erinnerung behalten.»
Für den Adrenalinkick aufs Dach
Der genaue Unfallhergang ist noch immer nicht geklärt. Laut SBB sei das Baugerüst jedoch vorschriftsgemäss gesichert, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Das bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebte Klettern auf Hausdächer und Krane hat einen Namen: Roofing. Wie ein sogenannter Roofer gegenüber der Zeitung sagt, werde der Hauptbahnhof gerne dafür genutzt. Etliche Tags und Kleber auf dem Dach würden dies beweisen. Weil am Perronende die Deckenpfeiler renoviert werden und deshalb ein Baugerüst installiert wurde, sei dies einfach.
«Kiffen und Alkohol sind verpönt», sage der Mann. Der Hauptgrund fürs Roofing sei der Adrenalinkick, etwas Unerlaubtes zu tun. Ausserdem könne man vom Dach aus «coole Bilder» machen.