Ausgaben in Restaurants erreichen wieder Vor-Corona-Niveau
Gute Neuigkeiten für die Gastronomiebranche: Herr und Frau Schweizer haben im zweiten Quartal 2022 ähnlich viel Geld ausgegeben wie vor der Pandemie.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Schnitt hat ein Haushalt im zweiten Quartal rund 450 Franken in Gaststätten ausgegeben.
- Mit 327 Franken entfällt der Hauptanteil davon auf Ausgaben für Essen und Trinken.
- Auch die Ausgaben für Kinobesuche haben wieder deutlich zugenommen.
Die Gastro-Branche kann aufatmen: Die Bevölkerung hat im zweiten Quartal 2022 erstmals wieder ähnlich viel Geld in Gastronomiebetrieben ausgegeben wie vor der Corona-Krise. Neben Restaurants, Bars und Cafés sind auch Kinobesuche wieder vermehrt gefragt.
Insgesamt hat der durchschnittliche Schweizer Haushalt von April bis Juni 2022 rund 450 Franken in Gaststätten aller Art ausgegeben.
Dies zeigt eine Analyse der Nachrichtenagentur AWP basierend auf den neusten Zahlen der Haushaltsbudgeterhebung des Bundesamts für Statistik (BFS).
Mit 327 Franken entfällt der Hauptanteil davon auf Ausgaben für Essen und Trinken in Restaurants, Cafés und Bars. Das ist rund zweieinhalb Mal so viel im Vergleich zum selben Quartal im Vorjahr. Tiefpunkt für die Gastrobranche war das erste Quartal 2021: Damals erreichten die Ausgaben wegen der Corona-Massnahmen mit nur rund 26 Franken im Schnitt ein Rekordtief.
Damit sitzt das Portemonnaie der Schweizer Bevölkerung wieder ähnlich locker wie in der Zeit vor Corona. Zumindest, wenn es ums auswärtige Essen und Trinken geht. Im Referenz-Zeitraum von 2015 bis 2017 hat der durchschnittliche Schweizer Haushalt mit 438 Franken sogar etwas weniger für Gaststätten ausgegeben. Allerdings muss man bei diesem Vergleich auch Faktoren wie die zunehmende Inflation in der Schweiz berücksichtigen.
Neben dem Gastrogewerbe gibt es auch für die Kinobranche Licht am Ende des Tunnels. Auch hier waren die Umsätze während der Pandemie drastisch eingebrochen. Jetzt hat der durchschnittliche Schweizer Haushalt im zweiten Quartal 2022 erstmals wieder mehr als 4 Franken für Kinobesuche ausgegeben.
Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2017 wurde im zweiten Quartal mit rund 3 Franken sogar weniger fürs Kino ausgegeben. Die Monate April bis Juni sind für Kinobetreiber in der Regel aufgrund des Wetters etwas weniger einträglich.
Gesteigerte Benzin- und Dieselpreise belasten das Budget
Die gestiegenen Benzinpreise belasten derweil das Haushaltsbudget der Schweizer Bevölkerung. Im Schnitt gibt ein Schweizer Haushalt aktuell über 160 Franken für Benzin und Diesel aus. Damit ist dieser Wert im April bis Juni 2022 so hoch wie schon lange nicht mehr.
Im Vergleich zum selben Quartal im Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von über 40 Prozent. In den Jahren 2015 bis 2017 bezahlte der durchschnittliche Haushalt im zweiten Quartal 128 Franken für Treibstoff. Das ist rund ein Viertel weniger.
Die am 18. August veröffentlichten Zahlen zum Haushaltsbudget des Bundesamtes für Statistik umfassen noch nicht alle Bereiche. Ausserdem basieren sie auf dem Datenbestand vom 14. August 2022.
Die Stichprobe ist mit 900 Schweizer Haushalten zudem relativ klein, was zu einer hohen Schätzungsunsicherheit führt.