Bisher nur acht Bussen wegen Taubenfütterung in Basel ausgesprochen

Die Durchsetzung des Taubenfütterungsverbots in Basel-Stadt erweist sich als schwierig. Die Tauben werden weiterhin absichtlich und unabsichtlich gefüttert.

Tauben beim Fressen. (Symbolbild) - Tierpark Bern

Die Kantonspolizei hat seit Inkrafttreten des Taubenfütterungsverbots im Juli 2020 erst acht Bussen verteilt. Der Vollzug des Verbots ist schwierig, wie die Regierung in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme zur Tauben-Initiative bekanntgab.

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Sollte bei der Taubenfütterung härter durchgegriffen werden?

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In Basel-Stadt würden die Tauben weiterhin sehr oft absichtlich und unabsichtlich gefüttert. Damit werde ein massives Nahrungsüberangebot für Tauben geschaffen, heisst es im Bericht zur rechtlichen Zulässigkeit der im April mit über 3000 Unterschriften eingereichten «Tauben-Initiative».

Die «Tauben-Initiative» verlangt die Halbierung der städtischen Taubenpopulation auf etwa 3000 bis 4000 Tauben. Dies soll unter anderem mit der Eröffnung von mindestens einem Taubenschlag pro Quartier geschehen, in denen die Tiere gefüttert werden. Der Kanton hatte ab dem Jahr 2016 die acht vorhandenen Taubenschläge gestaffelt geschlossen.

Vorschläge der Initiative

Auch verlangt das Volksbegehren die tierärztliche Versorgung von kranken und verletzten Tauben sowie offizielle Pflegeplätze und allenfalls Dauerpflegeplätze. Die Kontrolle der Taubenpopulation soll darüber hinaus durch Austausch der Eier gegen Attrappen erfolgen.

Im Jahr 2016 wurde der Bestand von Stadttauben vom Kanton auf 5000 bis 8000 geschätzt. Wie viele Tauben heute im Stadtkanton leben, ist unklar, da der Kanton gemäss Bericht kein Monitoring betreibt.

Die Initiative verlange nichts Unmögliches und sei durchführbar, schreibt die Regierung. Sie beantragt dem Grossen Rat deshalb die rechtliche Zulässigkeit der Initiative «Neues Stadttaubenkonzept Kanton Basel-Stadt».