Bund warnt vor aufziehenden Unwettern

Der Bund hat angesichts nahender Extremwetterlagen die Warnstufen in mehreren Kantonen erhöht. Unter anderem Ufergebiete sind unbedingt zu meiden.

Einsatzkräfte räumen am 03. Juli 2024 die zerstörte Feuerwache in Prato Sornico, Lavizzara im Maggiatal. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund erhöhte die Gefahrenstufe für Regen auf Warnstufe 3.
  • Keller und Untergeschosse sollen bei Überschwemmungsgefahr nicht betreten werden.
  • Für mehrere Regionen gelten ebenfalls Gewitterwarnungen der Stufe 3.

Der Bund hat am Samstag vor heftigen Gewittern und intensivem Dauerregen gewarnt. Im westlichen Wallis, im Waadtland, im südlichen Tessin und in Teilen Graubündens erwartete das Bundesamt für Meteorologie Meteoschweiz starke Niederschläge.

Die Gefahrenstufe für Regen erhöhte der Bund auf die Warnstufe 3. Laut dem Naturgefahrenportal bedeutet das, dass lokale Überschwemmungen möglich sind. Auch kann es in steilen Hängen zu Erdrutschen kommen.

Das Bundesamt für Meteorologie riet dazu, Ufergebiete zu meiden. Bei Überschwemmungsgefahr seien Keller und Untergeschosse nicht zu betreten. Die Gefahr gilt je nach Gegend von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen.

Bis zu 130 Liter pro Quadratmeter

Im Tessin, dem Misox und Teilen Graubündens wie dem Oberengadin rechneten Experten mit bis zu 130 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Oberengadin wurden bis zu 80 Liter erwartet.

Beim verheerenden Unwetter in Misox Mitte Juni waren innert 24 Stunden 120 Liter pro Quadratmeter gefallen. So laut dem Wetterradar des Wetterdienstes Meteonews. Im oberen Maggiatal Ende Juni wurden Regenmengen von 200 Litern pro Quadratmetern gemessen.

Warnstufe im Wallis

Wegen der auf Samstagnachmittag erwarteten Regenfälle ist der Kanton Wallis von der Vorwarnstufe zur Warnstufe übergegangen. Das Führungsorgan des Kantons Wallis warnte damit vor erneuten Erdrutschen, Überschwemmungen und Murgängen. Die Warnstufe gilt für die Rhone und ihre Seitenflüsse.

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Zwar deuteten Prognosen darauf hin, dass die Niederschlagsmengen im Wallis dieses Wochenende nicht so hoch ausfallen würden wie vergangenes Wochenende. Dennoch seien aufgrund von lokalen Gewittern hohe Niederschlagssummen möglich, hiess es in einer Mitteilung der Walliser Staatskanzlei vom Samstagmorgen.

Das kantonale Führungsorgan empfahl der Bevölkerung, sich von Wasserläufen fernzuhalten. Reisen sollten eingeschränkt werden. Auf auf Brücken oder an Ufern von Gewässern solle nicht parkiert werden.

Zusätzlich zu den Regenwarnungen sprach Meteoschweiz für einige Regionen auch Gewitterwarnungen der Warnstufe 3 aus. Diese gelten besonders im Gebiet vom Berner Aaretal im Westen der Voralpen entlang bis zum Bodensee im Nordosten. Dort seien teils kräftige Gewitter mit Sturmböen und Starkniederschlag möglich. Dies zwischen Samstagnachmittag und Samstagabend.

Weiterhin gilt ausserdem grosse Hochwassergefahr (Gefahrenstufe 4) am Bodensee. Der Wasserstand sei zwar seit gestern weiter zurückgegangen. Doch die vorhergesagten Niederschläge und die Schneeschmelze könnten mit den bereits gesättigten Böden zu einem raschen Wiederanstieg der Wasserstände führen. Das hielt der Bund im Naturgefahrenbulletin fest.