Burgen in der Schweiz: Vom Wahrzeichen zum Sanierungsfall
Burgen sind die Wahrzeichen vieler Schweizer Gemeinden. Mit den Jahrhunderten sind sie zu Ruinen verfallen und müssen saniert werden, wie das Beispiel der Burg Ramschwag in Häggenschwil SG zeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Viele Burgen in der Schweiz sind sanierungsbedürftig.
- Wie das Beispiel aus Häggenschwil SG zeigt, ist der Erhalt der Zeitzeugen nicht allen Schweizern wichtig.
Das Gebiet der heutigen Schweiz gehört zu den burgenreichsten Landschaften Europas. Während manche Burgstellen verschwunden oder nur noch als geringe Mauerreste im Wald auszumachen sind, dominieren andere ganze Landschaften als mächtige Ruinen oder gar bewohnte Schlösser.
Ruine für 35'000 Franken
Ein
Beispiel dafür ist die Burg Ramschwag in Häggenschwil SG ist seit dem 14. Jahrhundert am verfallen.
Was von den Ramschwagern geblieben ist, ist das Gemeindewappen mit den zwei
Leoparden auf goldenem Grund.
Trotzdem ist die Burg Ramschwag nicht nur das Wahrzeichen der Gemeinde, sondern auch die wichtigste Burganlage zwischen Fürstenland und Bodensee, erklärt Hans-Peter Eisenring, Gemeindepräsident von Häggenschwil, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Gemeinde kaufte die Ruine Ramschwag 2012 für 35'000 Franken von den Eigentümern.
Zeichen der Zeit
Vor vier Jahren löste sich ein rund 20 Kilogramm schwerer Steinbrocken aus dem Mauerwerk der Ruine und fiel aus fünf Metern Höhe auf den Boden - direkt vor den Eingang. Verletzt wurde niemand, die Ruine blieb für einzige Zeit dennoch vorsichtshalber gesperrt.
Experten untersuchten nach dem Vorfall die Burg und prüften, welche Sanierungsmassnahmen ergriffen werden müssen. Fazit: Die Liste der Schäden an der Burg ist lang.
Wenn die Ruine weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich sein soll, muss sie saniert werden. Für die dringendsten Massnahmen stehen Kosten von rund 300'000 Franken an. Deren Sanierung scheint den Häggenschwilern aber nicht oberstes Bedürfnis zu sein.
Sanieren oder sperren
Die Gemeinde hat bereits 100'000 Franken an Rückstellungen gebildet. Der Gemeinderat wolle dieses Kulturgut pflegen, damit es für die Nachkommen noch möglichst lange erhalten werden könne, sagt Eisenring.
Der Denkmalschützer rät der Gemeinde, die Ruine Ramschwag mit weiteren Massnahmen längerfristig zu konservieren. Die Sanierung der Ruine sei kein Luxus, sondern schlicht notwendig. Von den Sanierungskosten von 750'000 Franken würden der Kanton und der Bund 60 Prozent übernehmen. Nach der Sanierung sollte die Burgruine für die nächste 50 Jahre sicher sein.