Coronavirus: Diese neuen Regeln plant Berset für die Skigebiete
Viele Wintersportorte bereiten sich auf eine Saison mit dem Coronavirus vor. Bundesrat Alain Berset hat nun einen neuen Verordnungsentwurf präsentiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Diverse EU-Länder wollen die Wintersportsaison erst im Januar eröffnen.
- In der Schweiz sollen die Skigebiete während den Winterferien offen bleiben.
- Der Bundesrat hat nun einen Entwurf zu den Einschränkungen des Wintersports präsentiert.
Die Schweiz bleibt in Sachen Coronavirus ein Sonderfall. Umliegende Länder wie Italien oder Deutschland wollen den Skibetrieb während den Festtagen verbieten. Doch Bundesrat Alain Berset arbeitet fleissig an einer Lösung für die Öffnung der Skigebiete. Am Montag hat er den Kantonen einen neuen Verordnungsentwurf präsentiert, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Wintersportorte bereiten sich bereits mit Schutzkonzepten, Online-Ticketschaltern und tonnenweise Desinfektionsmittel auf die kommende Saison vor. Der neue Entwurf des Bundesrats dürfte dabei nicht nur auf Zustimmung stossen.
Denn obschon sich Berset eine Woche zuvor mit Betroffenen wie etwa den Bergbahnen getroffen hat, wurden nicht alle Kritikpunkte aufgenommen.
Bundesrat will Besucherkapazität beschränken
Gerade die Beschränkung der Besucherzahlen wird bei Betreibern sauer aufstossen. Hier sieht der Entwurf zwei Varianten vor: Die Gästezahl wird entweder auf zwei Drittel des Vorjahres oder auf 80 Prozent des Durchschnitts der vergangenen fünf Jahre reduziert. Dabei werden zwar Umsatz-schlechte Jahre, nicht aber neu gebaute Bahnen berücksichtigt.
Zudem muss die Anzahl Besucher auch in den Bergbahnen reduziert werden. Hier schreibt der Bundesrat ebenfalls eine Obergrenze von zwei Dritteln vor, was etliche Bahnen sogar bereits freiwillig umsetzen.
Abstandhalten wegen Coronavirus
Problematisch könnte hingegen das Einhalten des vorgeschrieben Mindestabstandes zwischen den Wintersportlern werden. Was bei einer Talstation gerade noch möglich ist, könnte bei den Skiliften zum Problem werden. So werden Besucher wahrscheinlich noch auf der Piste anstehen müssen.
Weiter sieht der Entwurf vor, dass jegliche Skigebiete für den Betrieb eine Bewilligung durch den Kanton einholen müssen. Dabei wird jedoch auch die epidemiologische Situation im der Region und die Kapazität der umliegenden Spitäler bewertet. So müssen neben Corona-Erkrankten auch Skiunfälle behandelt werden können.
Maskenpflicht in Fussgängerzonen
Der Verordnungsentwurf konzentriert sich aber nicht nur auf die Piste, sondern schreibt auch Massnahmen für Gemeinde und Restaurants vor. So soll in belebten Fussgängerzonen eine allgemeine Maskenpflicht herrschen und grössere Menschenansammlungen vermieden werden.
Restaurants dürfen zudem nur betreten werden, wenn auch ein Tisch frei ist, schreibt der «Tagesanzeiger». Kurz ein Menü am Selfservice abholen und dann draussen geniessen, soll also nicht mehr möglich sein. Entsprechend müssen sich auch die Gastronomen ein neues Konzept einfallen lassen.
Laut «Tagi» haben die Kantone noch bis am Mittwoch Zeit, auf den Verordnungsentwurf zu reagieren. Am Freitag steht die nächste Bundesrats-Sitzung, dann könnte der Bundesrat bereits über die definitiven Einschränkungen für den Wintersport entscheiden.