Coronavirus: Fazit nach den ersten Wochen – Schulen keine Hotspots
Schulkinder, Eltern und Lehrpersonen können aufatmen: In den ersten Wochen seit Schulbeginn kam es in den Schulen nur zu wenig Fällen mit dem Coronavirus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schulbeginn ist in einigen Kantonen bereits vier Wochen her.
- Die Schutzkonzepte bewähren sich bisher: Es kam nur vereinzelt zu Corona-Fällen.
Vor vier Wochen war in vielen Kantonen für Tausende Kinder und Jugendliche der erste Schultag. Lange wurde über die Schutzkonzepte diskutiert. Im Fokus stand der Umgang mit der Quarantäne und den Masken. Viele Eltern sind verunsichert, da die Rolle der Kinder bei der Pandemie nicht restlos geklärt ist.
Die Zahlen der ersten drei Wochen zeigen: Schulen sind bisher keine Hotspots für das Coronavirus. Die Schutzkonzepte bewähren sich, es mussten nur kleine Korrekturen vorgenommen werden. Zu grossflächigen Unterrichtsausfällen wegen Quarantäne-Massnahmen ist es bisher nicht gekommen.
Die Zahlen der Kantone im Überblick
Der Kanton St. Gallen zog bereits nach einer Woche das erste Fazit. Von über 70'000 Schülern waren 103 in Quarantäne – somit waren knapp 0,2 Prozent der Schüler betroffen. 18 der Lehrpersonen mussten ebenfalls in Quarantäne.
Ob und wie viele Schulmitglieder positiv getestet wurden, gab der Kanton nicht bekannt.
Die Behörde zeigte sich in einer Medienmitteilung zufrieden: «Es wird davon ausgegangen, dass die Vorschriften und Empfehlungen der Behörden grundsätzlich gut befolgt wurden.»
Auch aus Berner Sicht «verlief der Schulbeginn gut», wie Stefanie Christ von der Bildungs- und Kulturdirektion auf Anfrage schreibt.
Nachdem zwei Lehrpersonen positiv getestet wurden, mussten vier weitere in Quarantäne. Auch die Schüler von drei Klassen waren von dieser Massnahme betroffen. Der Kanton Bern betreibt 458 Schulen mit über 100'000 Schülern.
Nur acht positiv getestete Schüler in Basel-Land
Der Kanton Basel-Land registrierte acht auf das Coronavirus positiv getestete Schüler seit Schulbeginn. Nach Einschätzung des Kantonsarztes mussten in den meisten Fällen weder Klassenkameraden noch Lehrpersonen in Quarantäne. Lediglich eine Schulklasse und zwei Lehrerinnen waren von dieser Massnahme betroffen.
Als grösste Herausforderung nennt der Kanton Zürich das Abstandhalten zwischen den erwachsenen Personen. Die getroffenen Massnahmen seien aktuell ausreichend. Doch es sei wichtig, dass diese weiterhin zu jeder Zeit eingehalten werden.
Von rund 230'000 Schülern über alle Stufen wurden 79 positiv auf das Coronavirus getestet, also knapp über 0,3 Prozent. Bei den Lehrpersonen gab es 20 positive Testresultate, alle auf Stufe der Volksschule. Genaue Angaben zu der Quarantäne kann die Bildungsdirektion nicht machen, sie werde nur über direkte Fälle informiert.
Im Kanton Aargau ist man mit dem Schulstart trotz Coronavirus ebenfalls zufrieden. Die Schutzkonzepte mussten durch den Kanton nicht angepasst werden. Einzelne Schulen haben bei der Umsetzung noch Justierungen vorgenommen, so sei etwa an einzelnen Sekundarschulen die Maskenpflicht ausgeweitet worden.
Bis zu Beginn der letzten Woche verzeichnete der Kanton knapp über 20 Fälle, teilweise noch auf die Ferienzeit zurückzuführen. Letzte Woche gab es im Aargau jedoch in drei Klassen erstmals mehr als zwei Fälle in derselben Klasse. Der Kantonsärztliche Dienst entschied daraufhin, beide Klassen in Quarantäne zu schicken.
Rund 2 Prozent Infektionen mit Coronavirus in der Schule
Das Contact Tracing im Aargau erlaubt einen genauen Einblick in die erhobenen Daten. Demnach konnten seit dem 10. August neun Fälle auf eine Ansteckung in einer Schule zurückführen. Bei 409 Fällen, die für diesen Zeitraum aufgeführt werden, ergibt dies eine Quote von 2,2 Prozent.
Die meisten Ansteckungen fanden in diesem Zeitraum gemäss Statistik im Ausland (83) und in der Familie (75) statt.