Covid-Impfstoff: Wie will Schweiz «arktischen» Transport meistern?

Auch die Schweiz hat sich Dosen des Impfstoffs gegen das Coronavirus gesichert. Doch wie transportiert man diese in die ruralen Gebiete des Landes?

Der Bundesrat bestellte Impfstoff gegen das Coronavirus. (Symbolbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat einen Reservationsvertrag für den Impfstoff von Pfizer abgeschlossen.
  • Dieser Impfstoff ist der neue Hoffnungsträger in Sachen Coronavirus.
  • Doch die Lagerung macht die ganze Sache etwas kompliziert, es bedarf an Planung.

Bis Mitte 2021 will man die ersten Schweizer gegen das Coronavirus geimpft haben. Der Bundesrat hat sich dafür einige Reserven angelegt: Von den Impfstoffen von Moderna und AstraZeneca wurden insgesamt rund 8 Millionen Impfdosen gesichert.

Mit Pfizer/Biontech wurde zudem ein Reservationsvertrag abgeschlossen. Im ersten Halbjahr 2021 sollen demnach in der Schweiz erste Impfungen durchgeführt werden.

Das ist er: der Impfstoff von Pfizer. Die ersten Impfstoffe gegen das Coronavirus haben die Zielgerade erreicht. - keystone

Doch: Die Impfstoffe müssen bei Minusgraden gelagert und transportiert werden. Wie «Bloomberg» berichtet, sollten die Impfstoffe von Pfizer/Biontech bei -70 Grad transportiert werden.

Die meisten Lastwagen mit Kühlfunktion erreichen solche Temperaturen nicht. Gibt es in der Schweiz also die Möglichkeit, auch Randregionen vollends mit den Impfungen zu beliefern?

Impfstoff gegen Coronavirus kann in Trockeneis transportiert werden

Christian Troxler, Transportleiter beim Logistikunternehmen Planzer, beschwichtigt die Sorgen: «Um Medikamente zu transportieren, welche so kühl gelagert werden müssen, kann man Trockeneis-Boxen verwenden.»

Ein Lastwagen des Logistikunternehmens Planzer. - keystone

Dies wird also wohl auch bei den Corona-Impfungen der Fall sein. Denn die mit Trockeneis gefüllten Boxen können bis zu zwei Tage ihre Temperatur von rund -78,5 Grad halten. «Die Wirkung nimmt aber mit der Zeit ab. Trotzdem kann man mit dieser Lösung auch die Randregionen der Schweiz ohne Probleme beliefern.»

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Auch die Kommunikationsstelle des Kantons Graubünden wirkt zuversichtlich, wie sich auf Anfrage zeigt. «Für Tiefkühl-Transporte in entlegene Gebiete gibt es selbstverständlich entsprechende logistische Lösungen. Zurzeit bereitet sich eine Arbeitsgruppe auf die Verteilung der Impfstoffe vor.»

Armee bereitet Transport des Impfstoffs vor

Der Armeesprecher Stefan Hofer erklärt: «Im Moment laufen bei verschiedenen involvierten Stellen die ersten Vorbereitungsarbeiten für eine Impfaktion.» Denn die Aufgaben der Armee bei einer grossen Impfaktion gegen das Coronavirus sind vielfältig.

Angehörige der Schweizer Armee üben den Ernstfall, um im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus den Spitälern unter die Arme zu greifen. - keystone

«Die Armee muss genügend und geeignete Lagerkapazitäten für Covid-19-Impfstoffe bereitstellen, damit diese entgegengenommen und gelagert werden können», so Hofer.

Weiter wird die Schweizer Armee dafür verantwortlich sein, dass der Transport zwischen den Kantonen reibungslos abläuft. Konkrete Lösungen gebe es zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nicht, meint Hofer.