Das steckt hinter dem Feuerschweif über der Schweiz
Am Dienstagabend hat sich am Schweizer Nachthimmel ein Spektakel ereignet. Nau.ch löst auf, was dahinter steckte.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Objekt mit langem Schweif hat am Dienstagabend den Schweizer Nachthimmel erhellt.
- Beobachter vermuteten einen Meteoriten oder Weltraumschrott.
- Doch was steckt wirklich hinter dem astronomischen Ereignis?
Ein astronomisches Ereignis am Schweizer Himmel sorgte am Dienstagabend für grosses Staunen. Zahlreiche Menschen verfolgten das Phänomen, das zwischen 21.27 und 21.30 Uhr am Nachthimmel sichtbar war.
Das glühende Objekt war grösser und um einiges langsamer unterwegs als eine Sternschnuppe, jedoch deutlich schneller als ein Flugzeug. Viele Beobachter vermuteten einen Meteoriten.
Andere waren sich sicher, dass es sich um in der Erdatmosphäre verglühender Weltraumschrott handelte. Viel wurde am Abend und in der Nacht über den Feuerschweif spekuliert. Doch was steckte jetzt eigentlich genau dahinter?
Es handelt sich wohl um einen Satelliten von Elon Musk
Ein Naturphänomen wurde von Astronomie-Experten schnell ausgeschlossen. So meinte etwa Eric Lagadec, Astrophysiker am Côte-d'Azur-Observatorium auf X: «Das ist kein Meteorit, es sieht stark nach dem Wiedereintritt eines Satelliten in die Erdatmosphäre aus.»
In ein ähnliches Horn bläst auch «Météo-Express» – ein Wetterdienst, der Prognosen für Frankreich, die Schweiz, Belgien, Luxemburg und Andorra abgibt. Laut den Wetterexperten zeigt insbesondere die Fragmentierung in mehrere glühende Objekte, dass es sich um einen zerfallenden Satelliten gehandelt habe.
Dieser Satellit stammt höchstwahrscheinlich aus Elon Musks Starlink-Arsenal. Der Wiedereintritt des Satelliten 2382 war nämlich genau zu dem Zeitpunkt vorhergesagt, als die zahlreichen Berichte über die Sichtungen in der Region eingingen.
Phänomen über anderen Teilen Europas zu sehen
Auch Angaben von «orbit.ing-now.com» weisen darauf hin, dass es sich bei dem Feuerschweif über Europa um den Starlink-Satelliten handelte. Die Seite prognostiziert anhand von Satellitendaten deren Umlaufbahn, Höhe, die genaue geografische Position und damit Zeit und Ort des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre.
Das Phänomen war laut Berichten auch über Süddeutschland, Norditalien, Frankreich und Belgien zu sehen. Diese Länder stimmen mit der berechneten Route von «orbit.ing-now.com» überein.
BBK in Deutschland bestätigt Eintritt von Starlink-Satellit
Die Theorie des Starlink-Satelliten wurde auch vom deutschen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BB) bestätigt. Das Amt meldete in der Nacht zum Mittwoch, dass dieser auch in Süddeutschland sichtbar gewesen sei und über der Schweiz in die Erdatmosphäre eingetreten war.
Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr habe dem BBK diese Information übermittelt, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. In verschiedenen Städten Baden-Württembergs erhielt die Polizei demnach am Dienstagabend Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die einen Feuerschein am Himmel beobachtet hatten.