Der neue Fahrplan auf dem Zürichsee kommt nicht überall gut an
Der neue Schiffsfahrplan der ZSG hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Bewohner rund um den Zürichsee. Betroffene Gemeinden reagieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Dienstag hat die ZSG ihre Pläne für den ab 2020 gültigen Fahrplan präsentiert.
- Die Konsequenzen für die Seegemeinden sind unterschiedlich.
- Viele Orte sind vom neuen Schiffsfahrplan wenig begeistert.
Anfangs dieser Woche hat die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) den umgestalteten Fahrplan für 2020 vorgestellt. Während Pfäffikon SZ und Rapperswil SG besser ins Netz eingebunden werden, bedauern andere Gemeinden die Änderungen.
Wie Catrina Erb Pola, Gemeindeschreiberin Küsnacht ZH, gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» sagt, könne der Gemeinderat mit dem Vorhaben nicht zufrieden sein. «Die Änderungen bedeuten mehrheitlich einen Abbau für die Küsnachter Bevölkerung», erklärt sie.
Auch Männedorf ZH und Stäfa ZH sehen sich mit Einrschränkungen konfrontiert. So werden in den beiden Gemeinden die Querverbindungen am Wochenende nach Wädenswil ZH ausgedünnt. Der Männedorfer Gemeindeschreiber Jürg Rothenberger bedauere den Abbau. Er könne aber verstehen, dass die ZSG auf wenig frequentierte Linien verzichten wolle.
Keine Ausrufe der Begeisterung
Auf der anderen Seeseite sieht es ähnnlich aus: Wädenswil ZH ist von den geplanten Änderungen der Querverbindungen genauso wenig angetan. «Dafür wird die Stadt neu an die Rundfahrt am oberen Zürichsee angebunden», sage Esther Ramirez, stellvertretende Ratsschreiberin.
In Thalwil ZH wird die erste morgendliche Verbindung nach Küsnacht künftig gestrichen. Das sei vertretbar, so die Kommunikationsverantwortliche Joana Büchler. «Es kann aber problematisch werden, wenn die Gymnasiasten aus Thalwil ZH aufgrund der Fahrplanänderung nicht mehr pünktlich in die Kantonsschule in Küsnacht ZH kommen.» Der bessere Anschluss an die S8 Richtung Pfäffikon SZ sei daher begrüssenswert.
Kann die ZSG ihre Pläne realisieren, wird es für Schmerikon SG keine Direktverbindung mehr von Zürich her geben. Da sich die Wartezeit der Schiffe von rund einer Stunde auf wenige Minuten verkürzen, dürften weniger Passagiere das Schiff in der Gemeinde verlassen. Gemeindepräsident Félix Brunschwiler sei darüber nicht erfreut und sage: «Es ist auch schade, dass die Bedienung mit den Raddampfern entfällt.»