E-Zigaretten: Verbot in USA hat keinen Einfluss auf die Schweiz
Die Regierung von Donald Trump hat E-Zigaretten im Visier. Sein Gesundheitsberater will gar ein Verbot. In der Schweiz wird jedoch weiter gepafft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung plant ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen.
- Dies nach mysteriösen Lungenerkrankungen und Todesfällen durch E-Zigis.
- In der Schweiz hätte dieses Verbot keinen Einfluss.
Noch immer rätselt Behörden in den USA über ungeklärte Lungenerkrankungen, ausgelöst durch den Konsum von E-Zigaretten. In der Zwischenzeit traten sechs Todesfälle auf, die mit dem E-Zigarettendampf in Verbindung stehen.
Auch Schweizer Ärzte sind besorgt, da «Nebenwirkungen von E-Zigaretten nur unzureichend geklärt sind», erklärten sie jüngst. Die USA will nicht länger zusehen: Die US-Gesundheitsbehörde will E-Zigis mit jeglichen Geschmacksrichtungen vom Markt nehmen.
Einzige Ausnahme sind Dampfer mit Tabak-Geschmack, erklärte US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus. Sein Gesundheitsberater kündete jedoch an, das Verbot könne auch auf diese E-Zigaretten ausgeweitet werden.
Schweizer dampfen weiterhin E-Zigaretten
So besorgt man in der Schweiz die mysteriösen Erkrankrungen beobachtet, handeln kann man derzeit nicht. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV ist für die E-Zigaretten zuständig.
Wie Sprecherin Eva van Beek auf Anfrage erklärt, beobachte man die Entwicklungen in den USA. Aber: «Zurzeit wissen wir noch zu wenig über die tatsächlichen Ursachen der Todesfälle.»
Auch seien die gesetzlichen Grundlagen in der USA anders als in der Schweiz. «Die rechtlichen Anforderungen sind dort nicht harmonisiert», so van Beek. Jeder Bundestaat hat demnach unterschiedliche Regelungen was beispielsweise Abgabealter oder Werbeeinschränkungen angeht.
«Somit unterscheiden sie sich von jenen der EU, welche auch in der Schweiz Anwendung finden.» Für nikotinhaltige E-Zigaretten gelten in der Schweiz die Anforderungen der EU-Richtlinie. «Werden diese eingehalten, gelten die Produkte grundsätzlich als sicher.»
Ein Juul-Verbot könnte durchaus Wirkung zeigen
Immer wieder in der Kritik steht die Marke «Juul», welche besonders Jugendliche ansprechen soll, so Kritiker. Das Unternehmen aus Kalifornien verkauft rund Dreiviertel der gesamten Menge auf dem Markt.
Würde Juul verboten werden, könnte auch der Bund möglicherweise handeln. Doch nur, wenn die Produkte als nicht sicher eingestuft werden. Dann «würden wir reagieren und diese Produkte auch verbieten».
Doch auch da unterscheidet sich die Situation der USA mit jener in der Schweiz. In den USA enthalten die E-Zigaretten von Juul rund drei Mal soviel Nikotin pro Milliliter, wie in der Schweiz zugelassen.
Der Bund rate jedenfalls von Bestellungen bei Internetanbietern für den Eigenkonsum ab. «Zudem ist es ausserhalb jeglicher rechtlicher Kontrolle, wenn Liquids im Baukastensystem selber zusammengemischt werden.»
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Nau - E-Zigaretten Experte über den Hype um die amerikanische E-Zigarette Juul.