Epidemiologe Marcel Salathé verlässt die Corona-Taskforce
Der Epidemiologe Marcel Salathé verlässt die Coronavirus-Taskforce des Bundes und will eine eigene, gemeinnützige Organisation gründen.
Das Wichtigste in Kürze
- Epidemiologe Marcel Salathé verlässt die Covid-Taskforce des Bundes.
- Nicht aber wegen Differenzen, sondern wegen eines neuen Projekts des Wissenschaftlers.
- Er möchte mit weiteren Fachleuten eine gemeinnützige Organisation gründen.
Der Epidemiologe Marcel Salathé bestätigt in einem Interview mit der «SonntagsZeitung», dass er aus der Coronavirus-Taskforce des Bundes zurücktritt. Gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern wolle er eine gemeinnützige Organisation mit dem Namen «CH++» gründen, hiess es.
Mit von der Partie sind der Zürcher IT-Unternehmer Hannes Gassert, die Zattoo-Gründerin Bea Knecht und dreizehn weitere Personen.
Technologischer Rückstand soll aufgeholt werden
Als Ziel dieser neuen Institution wird Hilfe beim Aufholen des technologischen Rückstandes der Schweiz angegeben. Der Epidemiologe hatte immer wieder kritisiert, dass die Verwaltung in technologischer Hinsicht deutlich hinterherhinke.
«Wir sind im Daten-Blindflug, statt mit schnellen IT-Systemen versuchen wir rasanten Entwicklungen mit Fax-Übermittlung beizukommen». Diese sagte er nunmehr zur Begründung seiner Entscheide gegenüber dem Blatt.
Trotz Kritik an der Taskforce und dem Bund hält der Epidemiologe aber fest: «Ich war bis zuletzt zufrieden mit der Arbeit in der Taskforce.» Er verlasse diese nur, um sich voll und ganz auf das neue Projekt konzentrieren zu können.