Euro-Airport: Giftiger Feuerlöschschaum im Trinkwasser!
Der PFAS-Grenzwert im Trinkwasser beim Euro-Airport wurde um das Vierfache überschritten. 60'000 Menschen sind betroffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund um den Euro-Airport ist das Trinkwasser massiv mit schädlichen Chemikalien belastet.
- Schuld ist Fernsehrecherchen zufolge Löschschaum der Flughafenfeuerwehr.
- Die Grenzwerte für krebserregendes PFAS werden um das Vierfache überschritten.
Das Trinkwasser rund um den Euro-Airport Basel-Mulhouse ist massiv mit toxischen Mikropartikel belastet. Die PFAS-Werte sind stark erhöht – um das Vierfache des gesetzlichen Grenzwertes.
Schuld daran soll der Euro-Airport sein, der jahrzehntelang PFAS-haltigen Löschschaum für Übungen verwendet hat. Recherchen des deutschen TV-Senders «SWR» und des französischen Senders «France 3» haben das ergeben. Die «Basler Zeitung» hat darüber berichtet.
Betroffen sein sollen rund 60'000 Menschen in und um das französische Saint-Louis. Bewohnerinnen und Bewohner in der Schweiz und in Deutschland müssten hingegen keine Auswirkungen fürchten.
Euro-Airport setzt seit Jahrzehnten schädlichen Löschschaum ein
Bei den PFAS handelt es sich um schädliche Chemikalien, die sehr stabil sind und deshalb «Ewigkeitschemikalien» genannt werden. Sie können die Schilddrüse schädigen und sogar Krebs auslösen.

Im März hatte der Anwohnerverein des Euro-Airports (Adra) eine Studie mit alarmierenden Ergebnissen veröffentlicht.
Die PFAS-Konzentration im Blut von Anwohnenden der Gemeinde Saint-Louis lag bei 20 Mikrogramm pro Liter. Der EU-Grenzwert liegt laut Human Biomonitoring Initiative bei 5 Mikrogramm pro Liter.
Der Euro-Airport setzte über Jahrzehnte PFAS-haltigen Löschschaum bei Feuerwehrübungen ein. Das Problem trat laut der «SWR»- und «France 3»-Recherche auch an anderen Flughäfen auf.
Verein rät von Verzehr von Fischen und Gartengemüse ab
Auf die alarmierenden Messwerte haben Behörden und Flughafen reagiert. In Frankreich wurde ein Überwachungsausschuss gegründet, dem der Euro-Airport angehört.
«Es werden derzeit Messkampagnen durchgeführt, um die Ursache und das Ausmass einer möglichen historischen Verschmutzung im Flughafenbereich zu ermitteln», sagt Flughafensprecherin Manuela Witzig der «Basler Zeitung».
Der Anwohnerverein Adra rät derweil, auf den Verzehr von Fischen aus den Baggerseen zu verzichten. Auch Gemüse, das mit Leitungswasser gegossen wurde, sollte nicht gegessen werden.