Grippewelle schlägt seit der zweiten Januarwoche zu
Die Grippewelle hat die Schweiz spät erreicht. Die Symptome haben laut dem Bundesamtes für Gesundheit (BAG) per 14. Januar schweizweit zugenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Grippewelle ist auf dem Vormarsch in der Schweiz.
- Seit der zweiten Januarwoche nimmt die Inzidenz der Betroffenen stetig zu.
- Der saisonale epidemische Schwellenwert wurde überschritten.
In der zweiten Januarwoche wurden von 156 Ärztinnen und Ärzten des Sentinella-Meldesystems 12,1 Grippeverdachtsfälle pro 1000 Konsultationen gemeldet. Dies ist den aktuellen BAG-Zahlen vom Mittwoch zu entnehmen. Das entspricht hochgerechnet 95 Fällen pro 100'000 Einwohner.
Der saisonal epidemische Schwellenwert von 69 Grippeverdachtsfällen wurde somit überschritten. Im Vorjahr hatte die Grippewelle die Schweiz in der zweiten Januarwoche erreicht. 2018 war die Grippeepidemie bereits im Dezember ausgebrochen.
Die Inzidenz war per 14. Januar 2020 in der Altersklasse der 15- bis 29-Jährigen am höchsten. Die Grippe trat weit verbreitet in den Westschweizer Kantonen Genf, Neuenburg, Waadt und Wallis auf.
Mittelhohe Aktivität in Europa
Verbreitet gab es Grippefälle in allen übrigen Kantonen mit Ausnahme von Graubünden und Tessin. In den beiden letztgenannten Kantonen waren laut BAG in den vergangenen zwei Wochen alle Abstriche negativ. In fast allen Regionen und Altersgruppen ist die Inzidenz steigend.
In Europa meldeten laut BAG in den vergangenen Wochen die meisten Länder eine mittelhohe Aktivität der grippeähnlichen Erkrankungen. Der Trend ist in fast allen Ländern steigend.
Influenzaviren für Grippe verantwortlich
Influenzaviren zirkulieren vor allem in der kalten Jahreszeit und verursachen praktisch jeden Winter eine Grippewelle. Die Intensität und der Schweregrad der Grippewelle sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich.
In der Schweiz führt die Grippe laut BAG jedes Jahr zu 112'000 bis 275'000 Arztkonsultationen (gemäss Überwachungssystem Sentinella). Aufgrund von Krankheitskomplikationen kommt es ausserdem zu mehreren tausend Hospitalisationen und zu mehreren hundert Todesfällen. Davon betroffen sind vorwiegend Menschen mit einem erhöhten Risiko für Grippekomplikationen. Dazu gehören etwa Schwangere, Frühgeborene, ältere Menschen und Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen.