Hochwasser Gefahr hat sich in Teilen der Schweiz verschärft

Heftige Niederschläge erhöhen in der Schweiz die Gefahr auf Hochwasser. Die Reuss erreicht einen kritischen Pegel, für kurze Zeit war der Gotthard gesperrt.

Hochwasser in Uri: Die Reuss platzte schon vor dem Niederschlagshauptergebnis aus allen Nähten. - Twitter/@wintimet

Das Wichtigste in Kürze

  • Der viele Regen der letzten Stunden überfordert die Schweizer Böden.
  • Es muss mit lokalen Überschwemmungen und kleineren Erdrutschen gerechnet werden.
  • Im Wallis und in der Zentralschweiz herrscht «erhebliche» Hochwassergefahr.
  • Sogar der Gotthard-Tunnel musste wegen Hochwasser für kurze Zeit gesperrt werden.

In den vergangenen Stunden hat es laut «SRF Meteo» «wie aus Kübeln» geschüttet. Am meisten Niederschlag habe es im Tessin und in der Zentralschweiz gegeben.

Zudem kam es zu einigen Unwettern. Besonders betroffen waren laut den Unwetterkarten einige Regionen in der Romandie, die Zentralschweiz und der Kanton Graubünden.

So erhöhte Meteosuisse in der Nacht auf Dienstag etwa für Gamsen VS die Unwetterwarnstufe auf Orange. Für Chur wurde sogar ein Unwetter der Stufe Rot registriert.

Die meteocentrale schrieb, es bestünde die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen. Die Blitzaktivität sei zudem hoch. Das Zentrum des Gewitters habe im Bereich Innerferrea GR gelegen. Über allfällige grössere Schäden durch die Unwetter ist bisher nichts bekannt.

Wie heftig die Unwetter waren, zeigt auch eine Meldung von «MeteoNews». Der Wetterdienst berichtet am frühen Dienstagmorgen von schweizweit rund 20'000 Blitzen.

Hochwasser in Zentralschweiz und Wallis

Die Gefahr durch Hochwasser wurde in Teilen der Schweiz wegen der anhaltenden Niederschläge angehoben – vor allem im Wallis. Bereits am Pfingstmontag setzte der Regen mit 100 Millimetern der Simplon Region und dem Goms mächtig zu.

Laut den neuesten Einschätzungen von Experten herrscht dort deswegen nun «erhebliche» Hochwassergefahr. Auch in der Zentralschweiz wurde die Hochwassergefahr auf diese Stufe angehoben.

Im Wallis und in der Zentralschweiz herrscht «erhebliche» Hochwassergefahr. - naturgefahren.ch

Strassen im Kanton Uri gesperrt - Reusspegel hoch

Glücklicherweise lässt der Starkregen in den Morgenstunden gemäss «SRF Meteo» vielerorts etwas nach. Das ist auch bitter nötig. Denn aufgrund des Regens platzt beispielsweise die Reuss im Kanton Uri schon jetzt aus allen Nähten.

Die Pegel überschritten einen Grenzwert, weshalb laut der zuständigen Kantonspolizei in der Nacht auf Dienstag diverse Interventionsmassnahmen eingeleitet werden mussten.

Am Sonntagabend ging ausserdem bereits ein Murgang auf die Strasse zwischen Wassen und Meien nieder. Es kam dabei zwar niemand zu Schaden, wie ein Sprecher der Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Montagabend sagte. Die Strasse musste dennoch für den Verkehr geschlossen werden.

Obendrein wurde laut der Kantonspolizei Uri die Strasse Gurtnellen UR - Intschi UR wegen Elementarereignissen gesperrt. Im Bereich Gurtnellen, Steintal, ging eine Schlammlawine nieder und habe einen Personenwagen beschädigt. In der Folge mussten laut den Behörden neun Personen aus dem Gefahrenbereich evakuiert werden. Verletzt wurde beim Niedergang aber niemand.

Gotthard wegen Hochwasser gesperrt

Auch der Gotthard-Tunnel war vom vielen Regen betroffen und musste in der Nacht kurzzeitig wegen Hochwasser gesperrt werden.

Die A2 zwischen Luzern und dem Gotthard war wegen des kritischen Pegelstands der Reuss ebenfalls für den Durchgangsverkehr gesperrt. Laut TCS Verkehr gibt es auch im Tessin viel Geröll auf einigen Strassen.

Gegen 5 Uhr hat sich die Lage laut Communiqué der Kantonspolizei Uri normalisiert. Die A2 wurde für sämtlichen Verkehr wieder geöffnet.

Gesperrte SBB-Strecke wegen Erdrutsch

Im Tessin kam es gleich zu mehreren Erdrutschen. Die SBB-Strecke zwischen Erstfeld und Göschenen ist aktuell unterbrochen. Die Fernverkehrszüge RE fallen zwischen der besagten Strecke aus. Als Alternative bieten sich die Strecke via Arth-Goldau an.

Es bleibt auch am Dienstag und Mittwoch regnerisch

Das Wetter bleibt auch am Dienstag und Mittwoch kalt und nass. Besonders im Westen der Schweiz, in Basel, Bern und im Tessin wird es wieder in Strömen regnen. Am Dienstagnachmittag dürfte es erneut zu Gewittern mit Starkregen kommen.

Am Mittwoch zeigt sich auf der Alpennordseite und im Wallis vereinzelt die Sonne. Lokale Regengüsse und einzelne Gewitter bleiben aber möglich.

Ende der Woche wird es dann kurzfristig schöner. Am Donnerstag gibt es viel Sonne mit Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad.

Am Freitag könnte es vereinzelt gar zu einem Hitzetag kommen. Bereits am Wochenende dürfte das Wetter aber wieder umschlagen. Erste Prognosen deuten auf viel Regen hin.

Die Gefahr auf Hochwasser besteht auch für den Rest der Woche. In Bern beispielsweise wird wieder viel Regen erwartet. - Keystone