Hunderte Personen demonstrieren in Genf gegen Erdogan

Seit Montag ist der türkische Präsident in Genf. Heute demonstrierten mehrere hundert Personen auf der Place des Nations gegen den «Kindermörder» Erdogan.

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Nau - In Genf wurde am Dienstag gegen den Auftritt von Erdogan demonstriert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere hundert Personen demonstrierten in Genf gegen Recep Tayyip Erdogan.
  • Dazu aufgerufen hatten verschiedene kurdische Organisationen.
  • Der türkische Präsident nahm parallel zur Demo am globalen Flüchtlingsforum teil.

«Kindermörder Erdogan! Faschist Erdogan! Terrorist Erdogan!» Mehrere hundert Personen, mit Transparenten und Fahnen ausgestattet, skandierten heute Vormittag auf dem Genfer Place des Nations diese Parolen. Zur Demo aufgerufen hatten kurdische und antifaschistische Kreise, aber auch dem Frauenstreik nahestehende Organisationen.

Mehrere hundert Menschen demonstrieren auf der Genfer Place des Nations gegen Recep Erdogan. - Nau

Parallel dazu nahm der türkische Präsident Recep Erdogan – wenn auch mit Verspätung – nur wenige hundert Meter daneben am 1. Globalen Flüchtlingsforum teil.

Diktatur statt Demokratie

Gestern noch hatte sich Erdogan bei der Ankunft in Genf von seinen Anhängern feiern lassen, heute prallte ihm purer Hass entgegen. «Er hält nichts von Demokratie. Die Türkei ist ein Multi-Kult-Land. Doch für Erdogan gibt es nur eine Fahne, eine Sprache und eine Religion.»

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Nau - Yüksel Koc ist extra aus Deutschland angereist, um gegen Erdogan auf die Strasse zu gehen.

Die Worte stammen aus dem Mund von Yüksel Koc. Der 56-Jährige ist Präsident des Demokratischen Gesellschaftskongresses der Kurden in Europa (KCDK-E). Koc lebt seit über 30 Jahren in Deutschland und ist extra für die Demo nach Genf gereist.

«Kriegsprozess gegen Erdogan»

Er ist enttäuscht, dass die UNO und die Schweiz Erdogan in die Schweiz einreisen liessen. Koc fordert Taten statt Worte. «Die Schweiz soll dazu beitragen, dass Erdogan ein Prozess gemacht wird und er für seine Massaker in Rojava büssen muss.» Anfang Oktober marschierten türkische Truppen in die autonome Region Syriens ein.

Seither kommt es schweizweit fast täglich zu Solidaritätskundgebungen mit den Menschen in Rojava. Wieviele unbeteiligte Menschen seit dem Einmarsch Erdogans Armee ihr Leben liessen ist unklar. Für die Demonstranten in Genf ist der starke Mann vom Bosporus ein «Babies Killer». In Anlehnung dessen platzieren sie zum Schluss der Kundgebung Dutzende Kinderschuhe auf dem Boden.

Die Demonstranten platzieren Schuhe in Gedenken an die umgebrachten Kinder in Rojava. - Nau