Impfung: Masern trotz 214 Fällen in der Schweiz eliminiert.
Trotz der 214 Fälle gelten die Masern in der Schweiz als eliminiert. Eine Impfung dämmt die Krankheit ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Masern gelten in der Schweiz als eliminiert.
- Dies trotz zweier Todesfälle in diesem Jahr.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) verzeichnet in den ersten neun Monaten dieses Jahres sechsmal mehr Masernfälle als im Vorjahr. Dennoch gilt die vermeintliche Kinderkrankheit in der Schweiz als eliminiert.
Zwischen Januar und Ende September 2019 zählte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz 214 Fälle von Masern. Dies sind sechsmal so viele wie im Vorjahr, als es 34 waren. Das geht aus einem am Montag publizierten Bericht hervor.
Impfung zu spät: 30-Jähriger verstorben
Die Mehrheit der Masern-Fälle gehörte zu einem von 30 Ausbrüchen zwischen Januar und Mai. Ende Mai konnten sie gemäss dem BAG unter Kontrolle gebracht werden. Die grössten Ausbrüche wurden in den Kantonen Genf, St Gallen, Zürich, Bern und Neuenburg festgestellt.
Die Krankheit sei keineswegs harmlos, schreibt das BAG. So habe sie dieses Jahr zu zwei Todesfällen geführt. Beim ersten Fall handelt es sich um einen 30-jährigen zuvor ungeimpften Mann, der von Angehörigen mit Masern angesteckt wurde.
Er wurde 67 Stunden nach Exposition nachgeimpft. Diese Impfung kam jedoch zu spät, und er erkrankte trotzdem an Masern. Er verstarb innert kürzester Zeit nach Auftreten der ersten Symptome zu Hause.
Beim zweiten Fall handelt es sich um einen 70-jährigen Mann, der wegen Krebs immunsupprimiert war. Er verstarb wenige Tage nach Beginn einer masernbedingten Lungenentzündung trotz Intensivpflege im Spital. Im Weiteren mussten in der Schweiz seit Anfang Jahr 45 Masern-Erkrankte hospitalisiert werden.
Masern eliminiert
Die Schweiz hatte sich 2010 zum Ziel gesetzt, die Masern zu eliminieren. Für den Zeitraum 2016 bis 2018 ist dies gelungen: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Ende Juli 2019 die endemischen Masern in der Schweiz erstmals als eliminiert deklariert.
Masern gelten gemäss WHO-Richtlinien dann als eliminiert, wenn dreimal in Folge keine länger als zwölf Monate dauernden Masern-Übertragungsketten mehr auftreten. Die Schweiz erfülle diese Kriterien trotz der Ausbrüche Anfangs 2019 weiterhin, schreibt das BAG.
Denn seit Juni 2019 seien keine Übertragungsketten mehr aufgetreten. Somit sei die Schweiz weiterhin auf «Eliminationskurs». Dennoch brauche es weitere Anstrengungen des Bundes.
Die Masern sind in Europa allgemein auf dem Vormarsch. Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres zählte die WHO bereits rund 90'000 Fälle.
Das BAG betont, dass eine Impfung die sicherste Methode ist, sich und seine Kinder vor der Krankheit zu schützen.