Task Force ist erfreut: «Erster Etappensieg erreicht»
Langsam aber sicher sinken die Neuinfektionen des Coronavirus wieder, auch die Hospitalisationen und Todesfälle scheinen stabilisiert zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz verzeichnet eine Trendwende bei neuen Corona-Infektionen.
- Es gibt trotz erfreulichen Daten keine Entwarnung der Behörden.
- Die Neuansteckungen seien immer noch auf einem hohen Niveau, ebenso die Spitaleintritte.
Heute durften sich die Fachpersonen aus dem BAG, der Task Force und der Vereinigung der Kantonsärztinnen und -ärzten etwas entspannter zeigen. Die Trendwende scheint geschafft. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus der Medienkonferenz:
– Laut der Task Force halbieren sich die Fallzahlen etwa alle zwei Wochen. Der R-Wert liegt somit national bei etwa 0,78. Regional unterscheiden sich diese aber stark: Die Westschweiz ist deutlich besser dran als andere Regionen.
– Das Contact Tracing läuft wieder gut, bestätigen die Kantone. Damit es aber weiterhin funktioniere, müssten die Fallzahlen noch weiter sinken und nicht mehr wieder ansteigen.
– Für die Festtage werden Ratschläge des BAG noch folgen. Nach wie vor zählen aber die altbekannten Massnahmen: wenige Personen treffen, mit Distanz, wenn möglich draussen und immer Hygienemassnahmen respektieren.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen:
14:46 Die Pressekonferenz ist beendet.
14:41 Hauri warnt vor einer zu schnellen «Aufgabe» der Massnahmen. Die Situation könne sich schnell ändern. Ackermann fügt hinzu, es sei zentral, ein gemeinsames Ziel vor Augen zu haben.
14:37 Der rechtliche Rahmen ermögliche es dem Bund momentan nicht, in Flughäfen Testzentren zu errichten. Es werde auch nicht vorgesehen, sagt Masserey.
14:35 Ampelsystems seien sehr nützlich, sagt Hauri. Doch ob man Massnahmen mit den Ampelfarben korrelieren wolle, sei eine andere Frage. «Es sind starre Systeme. Sie treffen nicht unbedingt den Kern der Sache», fügt er hinzu.
14:33 Hauri sagt, man überlege sich derzeit, ob man zentral oder dezentral impfen wird. Möglich sei auch eine Kombination beider Strategien.
14:30 Was gilt denn nun für die Festtage? Das BAG sei daran, praktische Ratschläge zu erarbeiten. Dabei sei vor allem die Anzahl Anwesender zentral, sagt Masserey.
14:29 Die Anzahl Tests in der Schweiz seien tief. Das sei eine Frage der Kommunikation, sagt Hauri. Die Ärzteschaft werde auch aufgerufen, «mitzumachen».
Man müsse die Leute darauf hinweisen, dass Testmöglichkeiten bestünden, die Resultate schnell da seien und die Kosten vom Bund übernommen würden. Zudem müsste den Leuten bewusst werden, dass einschneidende Massnahmen wie Isolation und Quarantäne notwendig seien.
14:27 Die Wintersport-Unfälle geben einen Anlass zur Sorge, so Hauri. Die Sportlerinnen und Sportler werden gebeten, mit einer gewissen Vorsicht in die Saison zu gehen.
14:25 Das BAG habe noch keine gute Lösung für eine neue Quarantäne-Dauer gefunden, sagt Masserey. Doch die Evaluation sei fortlaufend.
14:22 Wieso wendet die Schweiz keine Massenteststrategie an? Die Tests würden noch nicht dafür validiert, antwortet Masserey. Man beobachte aber die Entwicklung in Ländern, die diese Art von Strategie durchführten.
14:20 Grundsätzlich hätten die Kantone die Kapazitäten, Backward Tracing zu betreiben, sagt Hauri.
14:15 Nun ergreift Martin Ackermann das Wort. Er beschreibt die Reproduktionszahl (R-Wert): Vor zehn Tagen sei dieser bei etwa 0,9 gewesen. Der R-Wert liege im Moment bei etwa 0,78. Das bewirke, dass die Fallzahlen sich alle zwei Wochen halbierten.
Die Genferseeregion zeige im Moment den tiefsten R-Wert auf.
Der erste Etappensieg sei erreicht, sagt Ackermann. Das sei sehr erfreulich: Es gelte nun, den nächsten Sieg zu erreichen.
14:13 Zur Impfung: Rudolf Hauri sagt, die Kantone müssten noch viele Fragen klären und regeln. Er empfiehlt, sich gegen die Grippe impfen zu lassen, sollte Impfstoff vorhanden sein.
14:09 Rudolf Hauri sagt, die Kantone hätten wieder das Contact Tracing im Griff. Die Virusaktivität sei in den meisten Kantonen zurückgegangen oder auf hohem Niveau stagniert. Letzteres und Anstiege machten Sorge, besonders für die Spitäler und dem Contact Tracing.
Es gebe deshalb kein Grund zur Entspannung, sagt Hauri. Nach wie vor seien die Ansteckungsorte am Arbeitsplatz während Pausen oder dem Mittagessen. Das Bewusstsein müsse wieder gestärkt werden.
Besonders, weil die Festtage vor der Türe stünden. Es gehe darum, neue, einschneidendere Massnahmen zu vermeiden. «Scheuen Sie den Test nicht», sagt Hauri.
14:06 Masserey unterstreicht die Wichtigkeit des Testen, um die Neuinfektionen schneller in den Griff zu bekommen. Mit dem Auftreten von Symptomen solle man sich sofort testen lassen, empfiehlt das BAG. Auch nach einem negativen Resultat müsse man zuhause bleiben, bis die Symptome verschwinden.
Auch für Brandherde von Coronavirus würden Schnelltests verwendet werden. Dafür entwickle das BAG Regulierungen.
14:00 Der Stream hat gerade Ton-Schwierigkeiten.
Die Inzidenz beträgt 740, so Virginie Masserey. Proportional sei die Sterberate in der Schweiz eher tief. Auch bestätigten die Daten bisher, dass die zweite Welle stärker und schlimmer ausfalle.
Die Spitäler hätten noch genügend Reserven, die Situation sei angespannt, aber unter Kontrolle.
Fast überall schweizweit ist eine Trendwende der Neuinfektionen zu beobachten. Die Massnahmen scheinen also zu wirken. Die Schweiz bleibt aber im europäischen Vergleich Spitzenreiterin, vor allem in Bezug auf die Mortalität.
Trotzdem dürften die neuen Zahlen die Behörden optimistischer stimmen als vor einigen Wochen. Jeodch dürfte die Task Force vor einer zu frühen Lockerung warnen. Schon vor einiger Zeit plädierte Martin Ackermann, Leiter der Task Force, für eine Weiterführung der Massnahmen bis im Frühling.
Folgende Fachleute nehmen heute teil:
– Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, Bundesamt für Gesundheit BAG
– Dora Makausz, Leiterin Ressort Querschnittleistungen, SECO
– Martin Ackermann, Präsident, National COVID-19 Science Task Force
– Rudolf Hauri, Kantonsarzt Zug, Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte