Novartis wehrt sich gegen Vorwürfe aus US-Senat im Fall Cohen

Der US-Senat wirft dem Schweizer Pharmariesen Novartis vor, ein längeres Verhältnis zu Trump-Anwalt Michael Cohen gehabt zu haben. Novartis widerspricht.

Gebäude des Pharmakonzerns Novartis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Senat konfrontiert Novartis mit weiteren Vorwürfen im Fall Cohen.
  • Der Pharmakonzern habe ein längeres und engeres Verhältnis zu Trump-Anwalt Cohen gepflegt.
  • Im Gegenzug zu politischen Kontakten habe Cohen Empfehlungen auf Medikamente erhalten.

Novartis weht angesichts des Engagements mit dem US-Anwalt Michael Cohen erneut ein scharfer Wind entgegen.

Novartis habe Kontakt nicht abgebrochen

Wie dem im Internet veröffentlichten Bericht der US-Senatoren zu entnehmen ist, kommen sie im Rahmen ihrer Untersuchungen zum Schluss, dass Novartis ein längeres und engeres Verhältnis zu Cohen gehabt habe, als dies aus den bisherigen Stellungnahmen hervorgehe.

So habe Novartis am 11. Mai erklärt, man sei nach Unterzeichnung der Vereinbarung am 1. März 2017 und einem einmaligen Treffen zum Schluss gekommen, dass Cohen Novartis nicht die gewünschten Dienste liefern könne, schrieben die Senatoren in ihrem Report. Man habe daraufhin entschieden, sich nicht weiter mit dem Anwalt einzulassen.

Telefonate und Emails

Die von den Senatoren erhaltenen Dokumente deuten nun aber laut Stellungnahme darauf hin, dass Cohen und der damalige Novartis-CEO Joe Jimenez noch mehrmals miteinander kommuniziert hätten. So habe es mindestens vier Telefonate zwischen April und September gegeben und es seien mehrere Emails hin und her geschickt worden.

Darüber hinaus schliessen die Senatoren, dass Novartis Cohen engagiert habe, um Zugang zu Politkern in Schlüsselpositionen zu bekommen. Dabei habe Novartis den Anwalt mit Empfehlungen für Medikamentenpreise ausgestattet, heisst es in dem Dokument weiter.

In seiner Stellungnahme hält der Pharmakonzern derweil an seinen früheren Aussagen fest.