Ostschweiz: Überschwemmungen nach heftigen Gewittern

Heftige Gewitter haben in der Ostschweiz am Abend des Nationalfeiertags die Feuerwehren auf Trab gehalten.

Eine Kaltfront hat nördlich der Alpen die Gewitterserie vorläufig beendet – doch schon am Wochenende wird es wieder blitzen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heftige Gewitter sind gestern Abend über die Ostschweiz gezogen.
  • Es kam zu Überschwemmungen und überfluteten Strassen.
  • Der Flüelapass ist wegen einer Schlammlawine bis heute Morgen gesperrt.

Die Gewitter zogen am Nachmittag und Abend über die Ostschweiz. Laut SRF Meteo kam es zu heftigen Sturmböen. In Altenrhein SG etwa wurden demnach Winde von bis zu 118 Kilometern pro Stunde registriert. Dabei stürzten in den Kantonen St. Gallen und Thurgau Bäume um, Keller liefen mit Wasser voll und Strassenabschnitte wurden überspült. Personen kamen nach ersten Erkenntnissen keine zu Schaden.

Die Feuerwehren mussten zu mehreren hundert Einsätzen ausrücken. Im Kanton Graubünden wurde am Flüelapass die Strasse verschüttet. Im Kanton St. Gallen wurde die Autobahn A13 bei St. Margrethen überflutet. Wie die Polizei mitteilte, war die Strasse am Mittwochabend vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt.

Die Rettungskräfte mussten rund 300 Einsätze ausrücken, wie das «St. Galler Tagblatt» unter Berufung auf die Polizei berichtete.

Musikfestival evakuiert

In Muolen SG brannte laut Medienbericht der Dachstock eines Hauses aus. Nach ersten Erkenntnissen habe ein Blitz eingeschlagen. In Arbon TG am Bodensee wurde das das Gelände des Open Airs «Heizwerkfestival» geräumt. Grund waren Sturm und Regen, wie die Organisatoren auf Facebook mitteilten. Unter anderem hätte die Band Züri West auftreten sollen.

Die Niederschläge führten an mehreren Orten zu Verkehrsbehinderungen. Im Kanton Graubünden ging am Flüelapass zwischen Davos und Susch im Unterengadin eine Schlammlawine nieder und verschüttete die Strasse, wie das Tiefbauamt mitteilte. Die Strasse über den Gebirgspass bleibt mindestens bis Donnerstagmorgen gesperrt.

Tropfen auf den heissen Stein

Die teils lokal heftigen Gewitter änderten nichts an der Dürre. Sie waren nicht mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Um die Auswirkungen der Trockenheit nachhaltig zu mildern, bräuchte es flächendeckende und vor allem längere Niederschläge, wie Markus Kägi von Meteo Schweiz gegenüber SDA sagte. «Am Mittwoch regnete es teils zwar intensiv, aber nur punktuell und nirgends über eine längere Zeit.»

Über 19'000 Blitze im ganzen Land

Laut «Meteonews» haben sich am 1. August 19'037 Blitze über dem ganzen Land entladen. Weitaus am meisten davon im Kanton Graubünden (4498).