PubliBike fehlen noch immer Velos
Dem Veloverleih PubliBike fehlen allein in Bern und Zürich noch fast 80 geklaute Velos im Wert von rund 200'000 Franken. Der Schaden dürfte weitaus höher sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über einem Monat sind die nachgerüsteten Velos von PubliBike wieder im Einsatz.
- Dem Veloverleih fehlen aber allein in Bern und Zürich noch 79 geklaute Velos.
- Der Schaden dürfte sich auf mehrere Hunderttausend Franken belaufen.
Die nachgerüsteten Velos des Fahrradverleihs PubliBike sind seit über einem Monat wieder im Einsatz. Seit die Velos mit neuen Schlössern ausgestattet wurden, kam kein einziges mehr weg.
Dem Verleih fehlen allerdings allein in Bern und Zürich noch immer 79 Velos, wie das Unternehmen auf Anfrage von Nau sagt. Der Schaden belaufe sich auf rund 200'000 Franken. Denn ein E-Bike kostet stolze 3000 Franken, ein normales Velo 2000 Franken.
Wie hoch der entstandene Schaden insgesamt ist, kann die Firma noch nicht sagen. Die Summe dürfte aber im hohen sechsstelligen Bereich sein. Denn: «Wir mussten extra Transportfahrzeuge für die Velos mieten, die Kunden konnten einen Monat lang keine Fahrräder ausleihen und es wurden zahlreiche Arbeitsstunden in die Suche nach den geklauten Velos investiert», sagt Mediensprecherin Katharina Merkle. Hinzu kämen die zahlreichen von Vandalen verwüsteten Velos und natürlich die Umrüstung selbst.
«Sie liegen auf einer Wiese oder stehen einsam am Strassenrand»
Dank Hinweisen aus der Bevölkerung würden immer wieder einzelne Fahrräder gefunden – die meisten davon in der Agglomeration. «Sie liegen in der Wiese oder stehen einsam am Strassenrand», so Merkle. Einige seien wohl in den Fluss oder den See geworfen worden. Finde man ein Velo, werde das falls nötig repariert und das Schloss nachträglich nachgerüstet.
PubliBike betreibt in verschiedenen Schweizer Städten Leihvelostationen. In Zürich bekam die Postauto-Tochter im Juni 2016 den Zuschlag, ein Verleihsystem aufzubauen. Allerdings hatte die Verleiherin mit diversen Kinderkrankheiten zu kämpfen. Rasch sprach sich herum, dass die Schlösser mit einem einfachen Trick zu knacken sind.
Mitte August wurde bekannt, dass mehr als hundert Velos aufgebrochen worden waren. Zunächst gab PubliBike bekannt, die Schlösser bei laufendem Betrieb nachzurüsten und stehengelassene Räder einzusammeln. Schliesslich musste die Firma aber die Segel vorderhand streichen. Sie zog alle noch vorhandenen Velos ein und begann, die Flotte nachzurüsten.