SBB will bei Verspätungen bald Geld zurückerstatten
Die SBB ist unpünktlicher geworden. Dafür reichen Kaffeebons nicht mehr aus. SBB-Chef Meyer will Pendler nun mit Geld entschädigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Pünktlichkeitsquote der SBB hat sich verschlechtert.
- Bisher gab es als Entschädigung Kaffeebons oder den Sorry-Railcheck.
- SBB-Chef Andreas Meyer kündigt Entschädigungen in Form von Geld an.
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk. Nicht umsonst sind die Schweizer für ihre Pünktlichkeit weltberühmt. Dazu gehören auch die Schweizerischen Bundesbahnen SBB. Diese sind europaweit Spitzenklasse, und doch ist das Aufregen über die unpünktliche SBB zum Volkssport geworden.
Tatsächlich ist die SBB nämlich unpünktlicher geworden. 2017 lag die Drei-Minuten-Pünktlichkeit beim Fernverkehr noch bei 87,4 Prozent, im vergangenen Fahrplanjahr sank sie auf 86 Prozent.
Wie SBB-Chef Andreas Meyer gegenüber der «Luzerner Zeitung» erklärt, habe dies mehrere Ursachen. Beispielsweise habe die SBB noch nie so viele Unterhaltsarbeiten am Bahnnetz durchgeführt, wie im letzten Jahr. Hinzu komme etwa auch das Fehlen der bestellten Bombardier-Züge.
Rückerstattungen bis zum vollen Ticketpreis
Bisher erhielten Passagiere ab einer Verspätung von einer Stunde einen Kaffeebon. Meyer sagt gegenüber der Zeitung: «Dafür schäme ich mich manchmal fast.» Im Fernverkehr entschuldigt sich die SBB mit einem Sorry-Railcheck von gerade mal 10 oder 15 Franken.
Nun will SBB-Chef Meyer den verspäteten Kunden mit Ticket-Rückerstattungen entgegen kommen: «Ab einer gewissen Verspätung könnten etwa 50 Prozent zurückerstattet werden, in gravierenden Fällen sogar der volle Preis.»
Auch Besitzer eines Generalabonnements (GA) sollen entschädigt werden. Wie und ab wann Passagiere künftig ihr Ticket zurückerstattet kriegen, ist jedoch noch unklar.