Schlüsselstelle für Heilung von Paraplegikern im Stammhirn entdeckt
Forscher der ETH Lausanne haben im Stammhirn von Ratten eine Schlüsselstelle entdeckt, die eine Heilung von Querschnittgelähmten möglich machen könnte. Versuche bei Ratten erbrachten bereits überraschend gute Resultate.
Forscher der ETH Lausanne (EPFL) sind der Heilung von Querschnittgelähmten wieder einen Schritt näher gekommen: Sie haben im Stammhirn von Ratten eine Schlüsselstelle entdeckt. Eine bei Ratten erfolgreiche Therapie wird auch bei Menschen getestet.
Querschnittgelähmte Ratten können ihre Pfoten wieder verwenden und schwimmen, Treppen steigen oder sogar klettern. Möglich geworden ist dies durch eine Therapie, die von Forschern der EPFL in Lausanne entwickelt wurde.
Neue Verkabelung im Gehirn
Mit optogenetischer und chemogenetischer Technik war es möglich: Das zentrale Nervensystem der Ratten konnte transparent gemacht werden. So stellten die Forschenden fest, wie mit der von ihnen entwickelten Therapie die Nervenverbindungen reorganisiert wurden. Die verletzten Nervenzellen seien nicht spontan nachgewachsen, aber sie hätten sich oberhalb der verletzten Region neu organisiert und so neue Kommunikationskanäle aktiviert.
Damit die «Wiederverkabelung» stattfinde, müssten die Tiere eine intensive Rehabilitationstherapie machen. Nun stellt sich die Frage, ob die Technik auch beim Menschen angewendet werden kann. Die entsprechenden Tests sind bereits eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler haben im Hirn von Ratten eine Stelle entdeckt, die zur Heilung von Paraplegikern beitragen könnte.
- Dank modernster Technik konnten queerschnittsgelähmte Ratten auf einmal wieder schwimmen.
- Ob die Methode auch beim Menschen funktioniert, wird demnächst getestet.