Solothurner Filmtage setzen auf Migration als Thema
Die 59. Ausgabe der Solothurner Filmtage zeigt 238 Werke. Knapp ein Dutzend mehr als im Vorjahr.
Die Veranstalter der Solothurner Filmtage präsentierten am Dienstag das vollständige Programm den Medien. Die gezeigten Filme behandeln aktuelle Themen. Darunter etwa die Migration, aber auch den Israel-Palästina-Konflikt. Aus 440 eingereichten Filmen haben die Veranstalter das Programm zusammengestellt.
Da das Publikum oft von digitalen Inhalten überwältigt werde, sei es die Aufgabe des Festivals, Werke auszuwählen und dem Publikum Orientierung zu bieten, so der künstlerische Leiter Niccolò Castelli.
Der Eröffnungsfilm heisst «Les paradies de Diane» von Carmen Jaquier («Foudre») und Jan Gassmann («99 Moons», «Europe, She loves»). Der Film erzählt von einer Frau, die nach der Geburt ihres Kindes aus der Entbindungsstation flieht und auf einer Irrfahrt durch das spanische Benidorm untertaucht.
Höchstdotierte Filmpreis der Schweiz
Der Spielfilm «Les paradies de Diane» wird in der mit 60'000 Franken dotierten Kategorie «Prix de Soleure» gezeigt. Es ist der höchstdotierte Filmpreis der Schweiz.
Die Dokumentation «2G» von Karim Sayad wird unter anderem ebenfalls in dieser Kategorie gezeigt. «2G» erzählt von Schleusern, die nun mit Goldwaschen ihr Leben finanzieren wollen. Neben den beiden genannten Filmen werden fünf weitere Filme in der Kategorie präsentiert.
Die Kategorie «Opera Prima» heisst neu «Visioni». Ebenfalls neu ist, dass nun auch Zweitfilme eingereicht werden können. So sollen Regisseure und Regisseurinnen nach dem Debüt weiter unterstützt werden.
Der Preis ist mit 20'000 Franken dotiert. Acht lange und mittellange Filme sind in der Kategorie zu sehen.
Im «Prix Du Public» sind die Besucher Jury. Mittels einer App können sie ihre Stimme abgeben. Sieben Filme sind in dieser Kategorie nominiert, alle davon sind entweder eine Weltpremiere oder Schweizer Premiere. Die Dokumentation «Echte Schweizer» von Luka Popadić begleitet beispielsweise Schweizer wehrpflichtige Secondos und geht den Fragen um Heimat und Identität nach.
Der animierte Kurzfilm bekommt dieses Jahr eine Retrospektive. Unter dem Titel «Rencontre» wird ein Spezialprogramm gezeigt. Darin werden alle Werke des Studios GDS aus Genf gezeigt.
Filmtage eine Plattform für Diskussionen
Unter dem Titel «So Pro» wollen die Filmtage eine Plattform für Diskussionen innerhalb der Branche anbieten – gerade im Kontext diverser Herausforderungen. So werden die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) oder der Mangel an Technikerinnen und Technikern an Sets besprochen. Dazu gibt es beispielsweise Workshops mit diversen Personen aus der Schweizer Filmbranche.
«Wir leben in einer sehr komplexen Welt, und es ist interessant zu beobachten, wie sich diese Komplexität im Film widerspiegelt», sagte Castelli.
Die Solothurner Filmtage finden vom 17. bis 24. Januar 2024 statt.