Tessiner Gesundheitsvorsteher spricht von einem «harten Schlag»

Tessiner Gesundheitsvorsteher warnt vor steigenden Prämien und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Die Krankenkassenprämien steigen und steigen. (Symbolbild) - keystone

Das Tessin verzeichnet bei den mittleren Prämien über alle Altersklassen mit 10,5 Prozent den höchsten Anstieg aller Kantone. Der Tessiner Gesundheitsvorsteher Raffaele De Rosa zeigt sich besorgt und spricht von einem «sehr harten Schlag» für die Bevölkerung.

Der schweizweit höchste Prämienanstieg werde die Tessinerinnen und Tessiner stark belasten, erklärte De Rosa am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Im Tessin seien die Kosten in diversen Bereichen gestiegen, so unter anderem jene für Physiotherapie und jene für Spitexdienste.

Mit den erneut steigenden Krankenkassenprämien befürchtet De Rosa auch eine weitere Zunahme von Personen, die eine Krankenkassenverbilligung benötigen. Derzeit erhalte knapp eine von drei Personen im Tessin eine Prämienverbilligung, insgesamt seien dies 110'000 Personen, hielt De Rosa fest.

Zulassungsbeschränkung als Reaktion?

Der Tessiner Grosse Rat stimmte vor knapp zehn Tagen als erster Kanton einer Zulassungsbeschränkung von Spitexorganisationen zu. Hintergrund der Massnahme ist eine Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG). Der am 1. Juli in Kraft getretene neue Artikel 55b erlaubt den Kantonen, ein Moratorium für die Erteilung neuer Betriebsbewilligungen an Spitexorganisationen einzuführen.