Pakistan und Indien: Warum die Lage so gefährlich ist
Nach einem Anschlag in Kaschmir steigen die Spannungen zwischen Indien und Pakistan. Experten warnen: Die Lage zwischen den Atommächten ist gefährlich.

Ein Terroranschlag erschütterte am Dienstag die Region Kaschmir. 26 Menschen starben, als Bewaffnete auf einen Touristenbus feuerten, wie «ZDFheute» berichtet.
Die militante Gruppe The Resistance Front bekannte sich zu der Tat, Indien beschuldigt Pakistan, hinter dem Angriff zu stehen. Islamabad weist die Vorwürfe laut «DW» zurück und betont, nichts mit den Anschlägen zu tun zu haben.
Beide Länder verhängen Strafmassnahmen gegeneinander und weisen gegenseitig Staatsbürger aus, so die «Tagesschau».
Schusswechsel zwischen Indien und Pakistan
Nach dem Anschlag schloss Pakistan die Grenze zu Indien: Der Luftraum ist für indische Fluggesellschaften gesperrt, der Handel ausgesetzt.

In der Folge kam es an der Grenzlinie zu Schusswechseln zwischen Soldaten beider Staaten. Indien kündigte zudem das jahrzehntelange Indus-Wasserabkommen mit dem Nachbarland auf, wie «taz» und «BR24» berichten.
Indiens Wasser-Minister drohte, keinen Tropfen Wasser mehr nach Pakistan fliessen zu lassen. Pakistan wertet dies als Kriegshandlung und droht mit Gegenmassnahmen, so «BR24».
Immer wieder Konflikte um Kaschmir
Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit beider Staaten 1947 umstritten. Die Region wurde mehrfach zum Auslöser von Kriegen zwischen den Nachbarländern, wie das ZDF darlegt.

Beide Staaten besitzen Atomwaffen: Indien verfügt laut Sipri über 172 Sprengköpfe, Pakistan über 170, so «Bild».
Das sogenannte Shimla-Abkommen von 1972 verpflichtet beide Seiten zu friedlicher Konfliktlösung. Dennoch kommt es immer wieder zu Gewalt und gegenseitigen Anschuldigungen.
Internationale Gemeinschaft alarmiert
Experten warnen, dass weitere Anschläge oder militärische Aktionen die Lage ausser Kontrolle geraten lassen könnten, so das ZDF.
Die EU, die Organisation für Islamische Zusammenarbeit und die USA rufen zur Deeskalation auf. Die Vereinten Nationen fordern laut «Tagesschau» maximale Zurückhaltung auf und appellieren alle Probleme friedlich zu lösen.
Beobachter sehen die Regierungen beider Länder unter innenpolitischem Druck. Die Rhetorik ist scharf, die Optionen begrenzt, wie auch Südasien-Experte Michael Kugelman auf der Plattform «X» betont.