Trotz Corona-Verbot: «Black Lives Matter»-Demo zieht durch Zürich
Der Tod von George Floyd in den USA sorgt auch in der Schweiz für Aufregung. Am Montagnachmittag zogen Menschen trotz Corona-Verbot durch Zürich.
Das Wichtigste in Kürze
- In den USA starb der Afroamerikaner George Floyd durch weisse Polizeigewalt.
- Seither kommt es zu immer grösseren Unruhen im ganzen Land.
- Auch in der Schweiz kam es am Pfingstmontag zu einer Demonstration – trotz Corona-Verbot.
Die Unruhen, die in den USA durch den Tod von George Floyd ausgelöst wurden, schwappen in die Schweiz über. Am Pfingstmontag-Nachmittag zogen über 1000 Personen durch Zürich.
Der grosse Umzug führte quer durch die Stadt, wie zwei Journalistinnen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort beobachteten. Die Route führte vom Bullingerplatz im Quartier Hard über den Helvetiaplatz, die Langstrasse und die Bahnhofstrasse und mindestens bis ans Bellevue am Seebecken.
Die Stadtpolizei bestätigte gegenüber Nau.ch, dass sich über 1000 Personen «entgegen den Covid-Verordnungen» in der Nähe des Hauptbahnhofs versammelt haben. Die Demonstration sei friedlich verlaufen.
Die Demonstranten verstiessen mit der Versammlung gegen die aktuell geltenden Corona-Regeln. Gemäss derer dürfen sich aktuell maximal 30 Personen in der Öffentlichkeit gemeinsam treffen.
Ab dem 6. Juni wird dies dann auf 300 Personen gelockert, unter der Voraussetzung, dass ein Schutzkonzept eingehalten wird.
Polizei griff wegen Verhältnismässigkeit nicht ein
Die Stadtpolizei Zürich schrieb in einer Medienmitteilung, unter den Demonstranten hätten sich auch viele Familien mit Kindern befunden. Ein Teil der Personen habe Mundschütze getragen. «Die Demonstration verlief äusserst friedlich und entlang der Route kam es zu keinerlei Sachbeschädigungen.» Die Stadtpolizei Zürich habe sich im Hintergrund bereit gehalten, verzichtete aber aus Gründen der Verhältnismässigkeit auf ein Stoppen des Demonstrationsumzugs.