Türkei wollte Schweizer Manager entführen

Türkische Diplomaten haben offenbar geplant, einen Schweizer Geschäftsmann aus dem Kanton Zürich zu betäuben und zu verschleppen.

Die türkische Botschaft in Bern. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Türkische Diplomaten wollten einen schweizerisch-türkischen Doppelbürger entführen.
  • Die Bundesanwaltschaft untersucht den Fall.

Es war im Sommer 2016, als Mitarbeiter der türkischen Botschaft in Bern einen schweizerisch-türkischen Doppelbürger entführen wollten. Wie der «Tages Anzeiger» berichtet, hätten die Türken den Mann Mitte 50 in der Nähe von Zürich mit K.o.-Tropfen betäuben und ihn anschliessend verschleppen wollten.

Die Schweiz nehme die bislang nicht publik gewordenen Vorgänge und Vorwürfe sehr ernst, heisst es. Die Bundesanwaltschaft bestätigt dem «Tages Anzeiger», dass sie in der Sache wegen politischen Nachrichtendiensts und versuchter Entführung durch einen Staat ins Ausland ermitteln würde.

Die türkische Botschaft in Bern hat sich bisher nicht zum Fall geäussert. Allerdings sind die Beschuldigten wohl durch diplomatische Immunität geschützt.

Laut «Tages Anzeiger» hätten sich die Männer mehrere Male im Zürcher Oberland getroffen, um die Verschleppungsaktion zu besprechen. Beim Opfer handelt es sich um einen verheirateten Familienvater, der schon lange im Kanton Zürich lebt und eingebürgert wurde. Der angesehene Geschäftsmann habe auch in der Türkei einen guten Ruf genossen, schreibt die Zeitung.