Umfrage zur Abstimmung: Internetzensur findet Mehrheiten

Gemäss ersten Umfragen findet das Geldspielgesetz bei 52 Prozent der Befragten Unterstützung. Die Vollgeld-Initiative hat wie erwartet einen schweren Stand und wird lediglich von 35 Prozent befürwortet.

Die beiden Lager kämpfen um jede Stimme bei der Abstimmung am 10. Juni. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SRG-Trendumfrage zeigt, dass das Geldspielgesetz auf Zustimmung stösst.
  • Die Vollgeld-Initiative scheint bei den Abstimmenden jedoch keine Chance zu haben.

Beim Geldspielgesetz würden gemäss der am Freitag veröffentlichten SRG-Umfrage 52 Prozent bestimmt oder eher ein Ja einlegen. 39 Prozent sind bestimmt oder eher dagegen. Neun Prozent hatten noch keine Antwort.

Für das Geldspielgesetz und damit teilweise Netzsperren gibt es eine Tendenz zur Zustimmung. - SRF/Nau

Die Vollgeld-Initiative würde gemäss der SRG-Umfrage von 49 Prozent der Teilnahmewilligen bestimmt oder eher abgelehnt. Bestimmt oder eher dafür sprachen sich 35 Prozent der Befragten aus. Mit 16 Prozent lag der Anteil der Unentschlossenen fast doppelt so hoch wie beim Geldspielgesetz.

Die Vollgeld-Initiative hat gemäss Trendumfrage einen schweren Stand. - SRF/Nau

Die SRG-SSR-Trendbefragung wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 16. und dem 26. April bei 1201 repräsentativ ausgewählten Stimmberechtigten realisiert.

Unterschiede nach Sprachenregion und Alter

Beim Geldspielgesetz zeigen sich Unterschiede entlang der Sprachregionen. Die in der deutschsprachigen Schweiz entbrannte Diskussion um Internetsperren wirke sich in der lateinischsprachigen Schweiz bisher weniger kritisch aus, heisst es. Dort wollten deutlichere Mehrheiten der Revision zustimmen.

Von Bedeutung sei auch ein gewisser Generationenkonflikt, der sich bereits bei der Parolenfassung der Jungparteien gezeigt habe. Jüngere seien gegenüber der Vorlage kritischer eingestellt.

Viele Unentschlossene bei Vollgeld-Initiative

Die Haltung zur Vollgeld-Initiative sei mehrheitlich ablehnend. Für den Zeitpunkt ist die Meinungsbildung mässig fortgeschritten, heisst es in der Umfrage weiter. Der tiefe Startwert der Vollgeld-Initiative schmälere zwar die Chancen auf einen Abstimmungserfolg, beeinflusst werden könne aber noch die Verteilung der Stimmanteile.

Es werde auf einen Blick erkennbar, dass es sich nicht um eine einfache Links-Rechts-Polarisierung handle, denn im Umfeld er SVP existierten ähnlich hohe Sympathien wie im linken Parteienspektrum. Lateinischsprachige Schweizer würden sich mehr für die Vollgeld-Initiative aussprechen, genauso wie bei den Jungen und unteren sozialen Schichten.