Verfahren gegen Kenia-Botschafter geht weiter

Das Verfahren gegen den früheren Schweizer Botschafter in Kenia, Jacques Pitteloud, ist nicht abgeschlossen. Ihm wird versuchte Nötigung vorgeworfen.

Jacques Pitteloud wurde vergangene Woche vom Bundesrat zum ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter in den USA ernannt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Fall um den ehemaligen Schweizer Botschafter in Kenia, Jacques Pitteloud, kommt erneut vor das Bundesstrafgericht.
  • Pitteloud wird versuchte Nötigung vorgeworfen.
  • Die Affäre geht auf den Frühsommer 2014 zurück.

Das Verfahren wegen versuchter Nötigung gegen den früheren Schweizer Botschafter in Kenia, Jacques Pitteloud, ist nicht abgeschlossen. Gegen die Einstellungsverfügung ist Rekurs eingereicht worden.

Der Anwalt der beiden Kenianer, welche das Verfahren gegen Pitteloud angestrengt haben, bestätigte am Dienstag der Nachrichtenagentur sda den Rekurs beim Bundesstrafgericht zu einem Bericht des «Tages-Anzeigers». Seine Mandanten seien das Ziel schwerwiegender und ernst zu nehmender Drohungen gewesen, sagte der Anwalt gemäss dem Zeitungsbericht.

Fall kommt erneut vor Bundesstrafgericht

Nach Einschätzung des ausserordentlichen Bundesanwalts, dem Waadtländer Generalstaatsanwalt Cottier, waren Pittelouds Handlungen dagegen zulässig gewesen. Er stellte das Verfahren deshalb ein. Aufgrund des Rekurses wird sich nun das Bundesstrafgericht erneut mit dem Fall befassen müssen.

Pitteloud habe in Absprache mit lokalen Behörden sowie dem Aussendepartement EDA und der Bundesanwaltschaft gehandelt. Die Bundesanwaltschaft hatte bereits früher festgehalten, Pitteloud keinen Auftrag erteilt und ihm auch keine Instruktionen gegeben zu haben. Der damalige Aussenminister Didier Burkhalter dagegen hatte sich hinter Pitteloud gestellt und geltend gemacht, dieser habe «in Absprache mit der Bundesanwaltschaft» im Interesse der Schweiz agiert.

Die Affäre geht auf den Frühsommer 2014 zurück, als der damalige Botschafter in Nairobi, Pitteloud, in der Anglo-Leasing-Korruptionsaffäre interveniert hatte.

Der 1962 geborene Walliser Pitteloud ist seit Sommer 2015 Direktor Ressourcen im Aussendepartement EDA und trägt den Botschafter-Titel weiterhin. Er galt als Anwärter für den vergangene Woche neu besetzten Posten des Direktors des Nachrichtendienstes des Bundes. Pitteloud war auch als Nachrichtenkoordinator des Bundes tätig.