Verkehrsverbund Luzern plant neue Durchmesserlinien

In der Stadt und Agglomeration Luzern soll 2024 das Busnetz teilweise umgestaltet werden. Ziel ist es, dass weniger Busse am Bahnhof wenden und dass die Passagiere weniger umsteigen müssen.

Die Altstadt von Luzern mit dem Luzerner Seebecken. 1798 war Luzern bereits einmal die Hauptstadt der Schweiz. - Keystone

Der Verkehrsverbund Luzern hat am Mittwoch den nächsten geplanten Ausbauschritt des öffentlichen Verkehrs (Agglomobil 4) vorgestellt. Bis Ende September läuft die Mitwirkung zu den Plänen, die von 2022 bis 2027 umgesetzt werden sollen.

Ein wichtiger Bestandteil von Agglomobil 4 ist die Schaffung neuer Durchmesserlinien. Damit soll die Zahl der Linien, die am stark genutzten Bahnhofplatz Luzern wenden, reduziert werden. Zudem werden dort damit weniger Passagiere umsteigen müssen. Weiter berücksichtigt Agglomobil 4 das starke Wachstum im Süden Luzerns (Horw, Kriens) sowie im Luzerner Stadtteil Littau.

Die Strategie, mit Durchmesserlinien das Stadtzentrum zu entlasten, hat der Verkehrsverbund schon vor einigen Jahren gestartet. So wurde die direkte Buslinie 5 Kriens-Pilatusplatz-Emmenbrücke geschaffen. Im Dezember 2019 werden mit der neuen Linie 30 Littau und Ebikon via Kantonsspital direkt verbunden.

Der Verkehrsverbund Luzern plant eine weitere Direktverbindung von Littau via Bahnhof Luzern in den Würzenbach. Diese neue Linie 3 soll ab 2024 die heutige Linie 12 und einen Teil der Linie 8 verknüpfen.

Zum Einsatz kommen sollen neue Trolleybusse, die kurze Strecken auch im Batteriebetrieb fahren können. Damit könne in Littau teilweise auf die Montage einer Fahrleitung verzichtet werden, teilte der Verkehrsverbund mit.

Eine zweite neue Durchmesserlinie soll ebenfalls ab 2024 das Kantonsspital Luzern besser erschliessen. Die neue Linie 8/19 wird vom Hirtenhof via Schlossberg zum Kantonsspital und in den Stosszeiten bis nach Emmenbrücke führen.

Die neuen Durchmesserlinie werden auch die Situation am Kreuzstutz entschärfen, weil dort künftig weniger Passagiere umsteigen müssen. Diese Haltestelle wird vom Verkehrsverbund als unattraktiv eingestuft, weil die Umsteigewege umständlich seien.

Schon 2022 soll die Linie 4 (Bahnhof-Hubelmatt) bis zur Allmend verlängert werden. Längerfristig soll der Bus bis nach Kriens Mattenhof fahren. Auch hier sollen Batterietrolleybusse zum Einsatz kommen.

Neu soll zwischen dem Zentrum von Kriens und Horw via die S-Bahnstation Mattenhof alle 15 Minuten ein Bus fahren (Linie 16). Die Sonnenberg-Linien 11 und 15 sollen miteinander verknüpft werden. Ein heutiger Linienast in Kriens wird eingestellt. Der Verkehrsverbund verfolgt die Strategie, sich in Kriens auf Hauptlinien zu konzentrieren und auf diesen dichtere Takte und längere Betriebszeiten zu ermöglichen.

Ein Problem des Busverkehrs in Luzern sind gemäss des Verkehrsverbunds die Verspätungen in den Stosszeiten. Er setze sich deshalb für weitere Buspriorisierungen ein, teilte er mit.