Bitsch VS: Beim Betreten von Sperrzone droht jetzt Busse

Die Feuerwehren in Oberwallis erhalten Spezialgeräte von der Armee: Mit erstellten Wärmekarten können die Helikopter punktgenau Wasser abwerfen.

Die Flammen schiessen oberhalb von Bitsch und Ried-Mörel im Oberwallis lichterloh in den Himmel. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Oberwallis bekommen die Feuerwehren spezielle Geräte für die Waldbrände.
  • Mithilfe von Wärmebildkameras können die Helikopter präziser Wasser abwerfen.
  • Nun wurde auch eine Sperrzone eingerichtet.

Seit Montagabend tobt oberhalb von Bitsch VS ein Brand, so gross wie 140 Fussballfelder. Nun haben die Gemeinden Bitsch und Riederalp in dem betroffenen Gebiet eine Sperrzone eingerichtet, heisst es auf Alertswiss. Allen, die sich nicht daran halten, droht eine Busse.

Um 19 Uhr informieren Edgar Kuonen, Gemeindepräsident von Bitsch, und Einsatzleiter Mario Schaller über die aktuelle Situation. Schaller erklärt: «Es gibt punktuell viele kleine Feuer.» Grosse Teile des Waldes seien noch intakt.

This browser does not support the video element.

Nau.ch / Drone-Air-Media.ch - Edgar Kuonen und Mario Schaller infomieren über die aktuelle Lage in Bitsch VS.

Nach einem kurzen Unterbruch wegen des Gewitters werden jetzt die Löscharbeiten weitergeführt. Dies bis 21.00 Uhr – dann geht es in den Nachtbetrieb. In der Nacht werden dann zwei Löschhelikopter eingesetzt.

Das Feuer sei weiterhin nicht unter Kontrolle. Aufgrund der Trockenheit reiche ein kleines Feuer aus, damit ein grosser Brand entsteht. Derzeit gebe es rund 300 noch nicht gelöschte Feuer. Aber: «Es gab keinen Verlust eines Gebäudes», hält Schaller fest.

Armee schickt Milizangehörige ins Waldbrandgebiet

Die Armee schickt ab Mittwoch auch Milizangehörige zur Bekämpfung des Waldbrandes im Oberwallis. Sie sollen helfen, Glutnester zu entdecken. Bereits ist ein Super-Puma-Helikopter der Armee beim Kampf gegen die Flammen im Einsatz und ab Mittwoch ein zweiter.

Auf Antrag des Kantons Wallis werde die Armee auch in den kommenden Tagen mit einem Super Puma der Luftwaffe zur direkten Brandbekämpfung im Gebiet oberhalb von Bitsch/Ried-Mörel bereit sein.

Und ab Mittwoch werde zusätzlich ein Super Puma bei der Brandkontrolle zum Ausmachen von Brand- und Glutnestern im Einsatz stehen, hiess es in einer Mitteilung des Verteidigungsdepartements VBS vom Dienstagabend.

Feuerwehren erhalten Spezialgeräte

Die Feuerwehren, die im Oberwallis den Waldbrand bekämpfen, erhalten von der Armee Spezialgeräte. Es geht um ein System zum Kartieren von Brandherden und um Wärmebildkameras. Die Spezialisten werden am Donnerstagmorgen mit den Aufzeichnungen starten. Das gab der Feuerwehr-Einsatzleiter Mario Schaller am Dienstagnachmittag in Bitsch VS vor den Medien bekannt.

Sind die Wärmekarten einmal erstellt, können die Helikopter punktgenau Wasser abwerfen. Schaller sagte weiter, am Dienstag hätten insgesamt bis zu sieben Helikopter im Einsatz gestanden, darunter zwei grosse Super-Puma-Helikopter der Armee. Mithilfe der Helikopter gehe es darum, bis zum Einbruch der Nacht eine möglichst sichere Lage zu schaffen. Gerade in höheren Lagen habe der Wind wieder zugenommen.

Verfahren gegen unbekannt eingeleitet

Mit zunehmendem Wind könnten aus kleineren Bränden wieder grössere Feuer werden. Der Gemeindepräsident von Riederalp, Peter Albrecht, sagte, auf seinem Gemeindegebiet sei immer noch alles stabil. Eine Sprecherin der Walliser Kantonspolizei gab bekannt, die Staatsanwaltschaft habe zur Klärung der Brandursache ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet.