Wolf

Wolf «eliminieren»: Walliser Dorf ruft alle Einwohner zur Jagd auf

Andrea Schüpbach
Andrea Schüpbach

Oberwallis,

Visperterminen VS macht ernst. Wer einen Wolf sieht, soll dies unverzüglich dem Wildhüter melden, heisst es in einem Schreiben an die Anwohner.

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Das Nanztal-Rudel hat in diesem Jahr 72 Nutztiere gerissen. - Screenshot SRF «Schweiz aktuell»

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Einwohner von Visperterminen VS sollen Augen offen und Ohren steifhalten.
  • Wolfssichtungen seien unverzüglich dem Wildhüter zu melden, heisst es in einem Schreiben.
  • «Wir hoffen, dass dieses Nanztal-Rudel komplett eliminiert wird», sagt der Gemeindepräsi.

Es ist Jagdsaison. Während es viele Jäger auf einen Hirsch oder ein Reh abgesehen haben, steht im Wallis ein anderes Tier im Fokus: der Wolf.

Nachdem sich Bund und Kanton gefunden haben, dürfen nun im Rahmen der proaktiven Wolfsregulierung drei Rudel geschossen werden. Dazu gehört auch das Nanztal-Rudel, das heuer bereits 72 Nutztiere gerissen hat. Die Hälfte davon waren geschützte Tiere.

Was hältst du von der proaktiven Wolfsregulierung?

Im Bergdorf Visperterminen, das zum Einzugsgebiet des Nanztal-Rudels gehört, will man keine Zeit verlieren.

In einem Schreiben wird die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich an der Wolfsjagd zu beteiligen! Sämtliche Wolfssichtungen sollen «unverzüglich» dem Wildhüter gemeldet werden, steht darin.

«Schweiz Aktuell» hat beim Gemeindepräsidenten Niklaus Heinzmann (FDP) nachgefragt, ob bald auch noch das Kopfgeld komme.

«Ein Lob und ein Schulterklopfen» seien den Jägern genug, hält der Freisinnige fest. «Die Erwartungshaltung ist wirklich gross. Die Schaf- und Geiss-Bauern haben in den letzten ein, zwei Jahren gelitten.»

Erst ein Wolf geschossen: «Wir hoffen, dass das Nanztal-Rudel eliminiert wird»

Bisher wurde lediglich ein Wolf des Nanztal-Rudels erlegt. «Es ist aktuell schwerer, die Wölfe zu finden. Im Dezember und Januar, wenn Schnee liegt, wird es einfacher. Wir hoffen, dass dieses Nanztal-Rudel komplett eliminiert wird.»

Während man auch in anderen Walliser Gebieten auf möglichst viele Abschüsse hofft, gibt es Kritik von links.

Brigitte Wolf, Co-Präsidentin der Walliser Grünen: «Man gibt nun einfach den Schäfern und den Leuten das Gefühl, man könne ganze Gebiete leerschiessen und wolfsfrei machen. Das ist eine Illusion, es werden neue Wölfe kommen, Einzelwölfe und Rudel. Letztlich werden wir genau gleich viele Wölfe haben in diesen Gebieten.»

Kommentare

User #6348 (nicht angemeldet)

Walliser Schafe stehen immer alleine auf der Alp, Subventionen abkassieren aber die Schafe schützen mit einem Schafhirten ist anscheinend zu teuer!

User #4831 (nicht angemeldet)

Die Natur wird überall bedrängt. Dort wo der Mensch eingreift kommt die Natur ins Ungleichgewicht! Ohne Wolf fressen Hirsche un Rehe zu viel Wald. Grossraubwild regelt das. Schafe muss man schützen, vor Krankheit, Unfall und Grossraubwild. Die Menschen sind viel grausamer als die Wölfe! Sie töten und vernichten aus Habgier, Profitsucht, wegen ihrer Religion oder weil sie dazu verführt werden. Wer reguliert sie?

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