Zuger Kantonsrat gibt fixen Stellplätzen im Brüggli keine Chance

Die rund 40 fixen Stellplätze auf dem Campingplatz beim Brüggli am Zugersee fallen ab 2022 definitiv weg. Der Kantonsrat hat der Petition «Ja zum Campingplatz Zugersee» am Donnerstag keine Chance gegeben.

Im dritten Quartal waren Campingplätze erneut besonders beliebt. (Symbolbild) - dpa

Die Petitionäre forderten, dass der Richtplan Lorzenebene so zu gestalten sei, dass der Campingplatz beim Brüggli in der heutigen Form erhalten bleibe. Das heisst, dass die fixen Stellplätze nicht bis spätestens 2022 gestrichen werden, wie dies der kantonale Richtplan vorsieht.

Der Campingplatz Zugersee habe Tradition und sei bei der Zuger Bevölkerung sehr beliebt, betonten die Petitionäre. Das Idyll sei bedroht, der Richtplan sehe die Schliessung des Campingplatzes per 2022 vor.

Dem widerspricht die Justizprüfungskommission (JPK). Der Campingplatz als Ganzes soll - entgegen dem Petitionstext - gar nicht abgeschafft werden, betonte der JPK-Präsident Thomas Werner. Der Titel der Petition sei irreführend.

Mit der vor rund sechs Jahren beschlossenen Richtplananpassung sei lediglich die Aufhebung der fixen Stellplätze beschlossen worden. Zelten oder temporäres Campieren sollen weiterhin möglich bleiben.

Zudem soll der durch die per 2022 geplante Aufhebung der fixen Stellplätze und der fixen Parkplätze südlich der SBB-Geleise frei werdende Platz für Sportlerinnen und Sportler, Badegäste und sonstige Erholungssuchende aufgewertet werden.

Sowohl die JPK als auch der Regierungsrat sahen keinen Anlass zur erneuten Anpassung des Richtplans. Richtpläne dürften nur angepasst oder überprüft werden, wenn sich die Verhältnisse geändert hätten, sich neue Aufgaben stellten oder eine gesamthaft bessere Lösung möglich sei. Inwieweit sich die Verhältnis geändert haben sollen, sie nicht ersichtlich, sagte JPK-Präsident Thomas Werner.

Die Korporation als Eigentümerin des Grundstücks und die Stadt Zug seien gewillt, das Brüggli in Zukunft für alle offen zu halten. Es bleibe ein wilder Ort ohne Badeaufsicht. Alternative Campingplätze mit fixen Stellplätze seien in näherer Umgebung reichlich vorhanden.

Die Mehrheit der Fraktionen stellten sich im Grundsatz hinter das Votum von Thomas Magnusson, der im Namen der FDP-Fraktion betonte, dass weder die JPK noch die Regierung gegen den Campingplatz sei. Nur gegen die fixen Plätze.

Hanni Schriber-Neiger (ALG) fügte an, ihre Fraktion würde es begrüssen, wenn die Regierung dem Bedürfnis nach mehr Campingplätzen nachgehen würde und aufzeigen könnte, wo im Kanton Zug weitere Campingplätze möglich wären.

Die CVP war sich nicht einig, ob sie den Petitionären oder der Regierung folgen solle. Leider sei versäumt worden, das Thema Brüggli in die Hand zu nehmen. Es stellten sich Fragen wie: «Was sind fixe Stellplätze?» Oder: «Kann der Camping überhaupt überleben ohne fixen Stellplätze?» Oder würde dem Platzwart damit die Existenzgrundalge entzogen? So stellte Manuela Leemann (CVP) den Antrag, der Petition Folge zu leisten. Dieser scheiterte aber mit 16 zu 54 Stimmen.