Zugersee sanieren

Bauern und Baudirektion wollen gemeinsam den Zugersee sanieren

Ausflug an den See. (Symbolbild) - keystone

Im Zugersee soll es endlich weniger Phosphor haben. Bei der Sanierung wollen der Zuger Bauernverband und die Baudirektion zusammenspannen. Der Zuger Baudirektor und der Präsident des Bauernverbands haben deshalb eine Vereinbarung unterschrieben, die das Vorgehen regelt.

Die Vereinbarung, die Thomas Rickenbacher, Präsident des Zuger Bauernverbands (ZBV), und der Zuger Baudirektor Urs Hürlimann (FDP) unterschrieben haben, hat zum Ziel, «die Sanierung des Zugersees mit seeinternen und seeexternen Massnahmen voranzutreiben», wie die Baudirektion am Freitag mitteilte.

Der ZBV erarbeite ein Boden-Ressourcen-Projekt, das die Nährstoffeinträge in den See reduzieren soll. Der Boden soll gestärkt werden, damit er die Filterfunktion besser wahrnehmen könne, erklärte Ueli Staub vom ZBV auf Anfrage von Keystone-SDA.

Dies könne etwa durch Humusaufbau gelingen, indem mehr Mist und weniger organischer Dünger ausgebracht werde. Auch könne eine veränderte Bearbeitungsweise der Bodenverdichtung vorbeugen. Im nächsten Frühjahr reicht der Verband beim Bund eine Skizze für das sechsjährige Projekt ein, die Umsetzung dürfte 2021 erfolgen.

Schutz vor Klimaereignissen

In der Vereinbarung ist festgehalten, dass mit den Massnahmen der Eintrag von Phosphor in den See mindestens so stark gesenkt werden muss, wie wenn für einzelne Landflächen ein Zuströmbereich Oberflächengewässer (ZO) ausgeschieden würde. Für die betroffenen Betriebe hätte das zur Folge, dass sie die Nährstoffbilanz auf 80 Prozent senken müssten - also den Tierbestand reduzieren, oder ein Teil von Mist und Gülle abführen müssten.

Statt nun einzelne Betriebe einzuschränken, wird mit dem Boden-Ressourcen-Projekt das ganze Einzugsgebiet miteinbezogen. Längerfristig sollen so auch die Erträge der Böden gesichert und deren Schutz vor Klimaereignissen verbessert werden.

Um die Genesung des Sees voranzutreiben, soll auch der Kanton seinen Teil beitragen. Die Baudirektion prüft seeinterne Massnahmen wie zum Beispiel Zwangszirkulation oder Ableitung des Tiefenwassers. Damit könnte der Phosphorgehalt schneller gesenkt werden.

Anfang nächsten Jahres lässt der Kanton eine Studie erarbeiten über mögliche Massnahmen und deren Kosten. Danach müssen Regierung und Parlament darüber befinden. Beim Zuger Amt für Umweltschutz erhofft man sich einen Kantonsratsentscheid bis 2021.

Der Zugersee enthält seit Jahrzehnten zu viel Phosphor. Seit den 1980er-Jahren wurden erfolglos verschiedene Massnahmen ergriffen, um den Phosphorgehalt zu reduzieren.